Vertrag mit Kiepenheuer & Witsch

Sie befinden sich in "Kapitel 4: Die ersten Erfolge (1952 - 1958)".

Durch Vermittlung von Alfred Andersch knüpft Böll, der sich bei Middelhauve verlegerisch nur schlecht betreut fühlt, erste Kontakte zu dem Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch.

Am 26. April 1952 unterschreibt Heinrich Böll einen Verlagsvertrag bei Kiepenheuer & Witsch. Der Vertrag sieht vor, daß Böll größere Arbeiten dem Verlag Kiepenheuer & Witsch anbietet, während er die Kurzgeschichten weiter über seinen Freund Ada Kunz, der in Gelsenkirchen mit seiner Frau Guni eine Literatur-Agentur leitet, vertreibt. Zudem arbeitet Böll als Lektor und zusammen mit seiner Frau Annemarie als Übersetzer für den Verlag.

In seiner Arbeit wendet sich Heinrich Böll nach 1952 mehr und mehr den Gegenwartsproblemen der Bundesrepublik Deutschland zu. Es entstehen Essays, in denen er sich zur politischen Situation der jungen Republik äußert. Er wendet sich in seinen Essays und Romanen gegen die Tendenz, dass der moralische Anspruch, der am Beginn des staatlichen Neuanfangs gestanden hatte, immer weiter zugunsten restaurativer wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Entscheidungen zurückgedrängt wird.

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