Jugendarbeitslosigkeit – Demografischer Wandel - Fachkräftemangel












18. Juni 2013




Derzeit haben 15 Prozent der 20 bis 29-Jährigen keine abgeschlossene Berufsausbildung. Das sind 1,5 Mio. Menschen mit schlechten Aussichten auf einen Job. Problematisch ist, dass mehr als die Hälfte dieser Jugendlichen Altbewerber/innen sind. Viele davon haben einen Migrationshintergrund.


Zwischen allgemeiner Schule und Berufsausbildung geraten fast 300.000 Jugendliche jährlich in staatlich finanzierte Qualifizierungsmaßnahmen. Sie reichen von sog. berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen über Einstiegsqualifizierungen bis zu Ein-Euro-Jobs. Jedes Jahr wiederholt sich der Prozess, dass Jugendliche ohne Schulabschluss und/oder Berufsausbildung in eine ungewisse Zukunft gehen. Viel Potenzial für eine erfolgreiche Berufsausbildung und bessere Zukunftschancen gehen für die jungen Menschen und für die gesamte Gesellschaft verloren.


Die aktuelle Situation wirft eine Reihe von Fragen auf:

  • Wie kann dieser brachliegende Bildungsschatz für die Gesellschaft gehoben werden?
  • Wie können Wirtschaft, Handwerk und Berufsschulen aus bisher nicht erreichten Jugendlichen motivierte Auszubildende machen?
  • Was leisten staatlich finanzierte Qualifizierungsmaßnahmen häufig nicht?
  • Wie kann dem akuten Fachkräftemangel mit mehr eigenen Bildungsanstrengungen durch Wirtschafts-und Handwerksunternehmen erfolgreich entgegengearbeitet werden?
  • Wie kann erreicht werden, dass mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund eine qualifizierte Berufsausbildung abschließen?

Diese Fragen wurden am 12. Juni 2013 im Rahmen einer Podiumsdiskussion in der Heinrich-Böll-Stiftung diskutiert mit:

  • Kai Gehring, MdB, Sprecher für Bildungs- und Hochschulpolitik, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
  • Markus Kiss, DIHK, Referatsleiter Ausbildungspolitik, Ausbildungspakt, Berlin
  • Peter Michael Rulff, Schulleiter Oberstufenzentrum Druck- und Medientechnik, Berlin
  • Jürgen Spatz, Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg, Bereichsleiter Arbeitsmarktinstrumente SGB III und Jugendliche
  • Peter Sellin, Referent für Sozialpolitik und demografischen Wandel, Heinrich-Böll-Stiftung


Die Veranstaltung war Teil der Veranstaltungsreihe "Demografischer (Alb-)traum?"