Unsere Gäste im Haus Langenbroich 2013

Unsere syrischen Gäste und ihre Familien können nicht in ihr Heimatland zurückkehren. Der Verein Heinrich Böll Haus Langenbroich e.V. unterstützt sie bei der Suche nach einem dauerhaften Aufenthalt in Deutschland. Durch die Auseinandersetzungen in der arabischen Welt und durch die Zunahme der Verfolgung von Schriftsteller/innen, Journalist/innen und Künstler/innen auch in anderen Ländern ist es zur Zeit fast aussichtslos, ein Anschlussstipendium für unsere Gäste über das Netzwerk von Organisationen für politisch verfolgte Schriftsteller/innen zu finden. Daher begleiten wir unsere Gäste in das Asylverfahren.


Januar bis Juni 2013

Qassim Haddad

Schriftsteller aus Muharraq/Bahrain (Jahrgang 1948) ist als Lyriker eine zentrale Figur der Golfregion und Gründer eines umfassenden Webportals für arabische Literatur. Haddad ist Vorsitzender des bahrainischen Schriftstellerverbands. Er zeichnet sich durch ein vielfältiges und kreatives poetisches Werk aus, das keine einheitliche Linie aufweist, sondern eine große Variationsbreite sehr unterschiedlicher Stile. In seiner Dichtung setzt er sich kritisch mit den sozialen und politischen Realitäten in der arabischen Welt auseinander. Infolge seiner Aktivitäten wurde er wiederholt verhaftet und verbrachte insgesamt fünf Jahre im Gefängnis. Im Jahr 2001 wurde er für seine Lyrik mit dem bedeutendsten arabischen Literaturpreis, dem Sultan Oweiss Award, ausgezeichnet. Neben 16 Gedichtbänden veröffentlichte er etliche literaturkritische Werke und theoretische Traktate zur Dichtung. In Übersetzung liegen einige seiner Gedichte auch auf Englisch, Französisch und Deutsch vor. » http://www.qhaddad.com


Januar bis April 2013

Rosa Yassin Hassan

 

Schriftstellerin aus Damaskus/Syrien (Jahrgang 1974) ist Aktivistin in der Frauenbewegung und Gründungsmitglied des Vereins „Frauen für Demokratie”. 1992 und 1993 erhielt sie den Syrischen Literaturpreis in der Kategorie Kurzgeschichte. Von ihr erschien in arabischer Sprache: „Ein lichtverseuchter Himmel” (Kurzgeschichten, 2000), „Ebenholz” (Roman, 2004), „Negativ - Die Gedächtniskraft der weiblichen politischen Gefangenen” (Tatsachenroman, 2008). Seit Beginn des syrischen Aufstands berichtet sie in Printmedien und Internet über den Alltag der Menschen in Syrien. Sie veröffentlicht in einem Blog „Tagebuch der syrischen Revolution“. Auszüge aus dem Tagebuch wurden in Frankfurter Allgemeine Zeitung sowie Bild-online veröffentlicht.

Romane auf Deutsch:
„Ebenholz“, Roman, Alawi Verlag, 2010
„Wächter der Lüfte“, Roman, Alawi Verlag, 2013


Januar bis Dezember 2013

Mohammad al-Matroud

 

Schriftsteller, Lyriker aus Qamischli/ im Norden Syriens (Jahrgang 1969) publiziert seit den 1980er Jahren. Er war Chefredakteur des lokalen Kulturmagazin „Narjis“ (Die Narzisse) und Redakteur bei einigen Magazinen, wie „Ayat“ (Zeichen) und Qasioun. In den 1990er Jahren organisierte er in seiner Heimatstadt eine Poesiebiennale und einige Poesieforen. Mehrere Gedichtbände wurden in nationalen und arabischen Blättern rezensiert. 2010 ging er als Journalist nach Kuwait. Im April 2011 kehrte er nach Syrien zurück. Als Kind eines arabischen Vaters und einer kurdischen Mutter geboren, machte er es sich zur Aufgabe, die Spannungen zwischen den unterschiedlichen ethnischen Gruppen im Nordenosten Syriens zu thematisieren.


Februar bis Dezember 2013

Zaza Burchuladze

 

Schriftsteller aus Tiflis/Georgien (Jahrgang 1973), studierte an der "National Academy of Arts" in Tiflis. Bisher hat er zwölf Bücher und Drehbücher veröffentlicht. Er übersetzt russische Autoren, darunter Dostojewski, Sorokin und Bitov, ins Georgische. Burchuladze gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller der postsowjetischen georgischen Literatur. Mit seinen Skandalthemen und seinen Sprachexperimenten hat er zunächst Empörung in der georgischen Gesellschaft provoziert und wurde lange Zeit von den Kritikern ignoriert. Seit dem Erscheinen seiner Romane zählt er zu den führenden Intellektuellen und vielversprechenden Autoren seines Landes.
2011 erhielt er die Auszeichnung für den besten Georgischen Roman des Jahres für sein Buch "The Inflatable Angel". Sein Roman „Adibas” wird derzeit in mehrere Sprachen übersetzt. » www.nibbe-wiedling.de


April bis Dezember 2013

Dara Nawaf Abdallah

 

Schriftsteller aus Damaskus/Syrien (Jahrgang 1990) gehört zu der großen Gruppe von jungen Kreativen, die die Revolution von Beginn an künstlerisch und journalistisch begleitet haben. Er veröffentlichte in wichtigen arabischen Publikationen wie: al-Hayat, (Sitz in London), Nawafez (Kulturbeilage der Zeitschrift al-Mustaqbal in Beirut) und auf der Kultur Website Ghawoon.


September bis Dezember 2013

Kheder Alaga

Lyriker, Journalist und Literaturkritiker aus Damaskus/Syrien (Jahrgang 1963) studierte Jura an der Universität in Damaskus. Seit 1995 veröffentlichte er in Syrien und Libanon mehrere Poesiebände und linguistische Studien zur Literatur und Poesie Syriens. Er war Herausgeber zahlreicher Bücher und Anthologien.


September bis Dezember 2013

Raed Wahesh

Palästinensischer Lyriker aus Damaskus (Jahrgang 1981) ist einer der bedeutendsten Lyriker seiner Generation. Als Verteidiger der Meinungsfreiheit und des freien Wortes hat er seit Beginn der syrischen Revolution die Ereignisse mit seinem Schreiben begleitet.