„Re:Union“: Ein Dokumentarfilm über die neue Migration in Europa

Filmstill Re:Union
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Kommt aus Spanien, lebt heute in London: Susana Cortés (Filmstill Re:Union)

Während die Länder im Süden Europas ihren Weg aus der Krise suchen, zieht es immer mehr gut ausgebildete junge Menschen in die Hauptstädte des Nordens. Die Dokumentation „Re:Union“ von Regisseur Gabriel Tsafka zeigt, wie diese neue Welle der Migration Europa verändert.

Der Film begleitet vier junge Menschen aus Griechenland, Spanien und Italien auf ihren Wegen in Kopenhagen, London, Berlin – drei Städte in Europa, die von der Krise im Süden des Kontinents, von der hohen Jugendarbeitslosigkeit dort profitieren.

Evi ist Rechtsanwältin aus Griechenland, sie ging nach Kopenhagen, weil sie hier einen Job bekam und damit eine Möglichkeit, Geld zu verdienen. Sie lernt Dänisch, weil sie die Sprache für eine wichtige Voraussetzung hält, um Teil des Alltags im neuen Land zu werden. Der Film besucht Evi in ihrer WG, lauscht ihr beim Telefonat mit den Eltern, ist dabei, wenn sie sich in einer Kneipe mit Freunde trifft und griechische Musiker aufspielen. Evi sagt, sie sei froh über diese Chance, die ihr der Norden bietet. Ein ähnliches Ziel verfolgen auch Susana und José aus Spanien, die in London ihr Glück versuchen und sich trotz bester Qualifikation als Nanny und Kellner durchschlagen und der Italiener Kevin, der in Berlin als Selbstständiger Fuß fassen will.

Der griechische Regisseur Tsafka, der selber nach Kopenhagen ausgewandert ist, erzählt in „Re:Union“ die Geschichte einer ganzen Generation. Tsafka möchte mit dem Film die Chancen, die die EU ihren Bürgerinnen und Bürgern und besonders den jungen, kreativen und mobilen unter ihnen eröffnet, in den Vordergrund stellen: „Re:Union“ sei eine „Post-Crisis Story“, sagt er im Interview, "ich hoffe, dass mein Film die europäische Zukunft als eine junge und starke Zukunft zeichnet“.

Ian Goldin, Ökonomie-Professor in Oxford, bezeugt diesen jungen Migrant/innen seinen größten Respekt und sagt im Film, dass die Frage nach der Identität sich gerade grundlegend ändere und der Begriff der Nation an Bedeutung verliere. Goldin kommt in „Re:Union" ebenso zu Wort wie der bulgarische Politologe Ivan Krastev, Bastian Hermisson, Büroleiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Brüssel und Julia Brilling, Referentin der Heinrich-Böll-Stiftung und Betreuerin des migrationspolitischen Portals „Heimatkunde“, das die Produktion von „Re:Union“ unterstützt hat: „Uns war es wichtig, nicht immer nur von den Problemen der Krise zu lesen, sondern zu zeigen wie junge Menschen, zu denen ich auch zähle, ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Wir wollen zeigen, dass Migration kein Problem ist, sondern eine Chance.“

Mehr (englischsprachige) Informationen zum Film, Interviews mit den vier Migrant/innen, sowie Hintergrundinformation zur neuen Welle der Migration in Europa finden Sie auf der Re:Union-Seite der Heimatkunde.