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Perspectives Südosteuropa #1: Junge Erwachsene

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Diese Ausgabe von "Perspectives" handelt von jungen Erwachsenen auf dem Balkan. Es geht um junge Menschen mit einer spezifischen Art des Übergangs ins Erwachsenenalter. Die vergleichende Analyse einiger ost- und westeuropäischer Länder zeigt, dass dieser Übergang unter der kommunistischen Modernisierung stark standardisiert war und dass die Hauptereignisse des Übergangs zum Erwachsenenalter im Vergleich zu Westeuropa besser vorhersehbar waren.

Der Weg war: Abschluss der Ausbildung - Beschäftigung - Ehe - Verlassen des Haushalts der Eltern - Geburt der Kinder. Dieser "Standard" unterliegt einem ständigen Wandel. Wichtige Lebensereignisse wie Ehe oder Elternschaft werden zunehmend verschoben. Längere Ausbildungszeiten und Praktika halten die jungen Menschen vom Arbeitsmarkt fern und machen sie abhängig von ihren Familien oder staatlicher Unterstützung.

Der Standardlebenslauf junger Menschen auf dem Balkan unterscheidet sich jedoch von Lebensübergängen in Westeuropa, wo die Biografie junger Menschen viel individueller und weniger traditionell und daher weniger vorhersehbar ist. Eine der wichtigsten Konsequenzen von Detraditionalisierungsprozessen ist die Tatsache, dass strukturelle Faktoren wie Klasse, Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit nicht mehr bestimmend für Individuen sind, die ein "eigenes Leben leben" wollen - den Imperativ der Moderne.

Folglich wird das Leben ein Projekt; Eine Auswahlbiographie ersetzt die Standardbiographie. Das Leben junger Menschen auf dem Balkan ist traditioneller. Aufgrund der außergewöhnlich hohen Jugendarbeitslosigkeit stecken sie jedoch auch in einer längeren Jugendphase.

 

Produktdetails
Veröffentlichungsdatum
Dezember 2014
Herausgegeben von
Heinrich-Böll-Stiftung
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