Die Rufe nach diversen Geschichten im deutschsprachigen Film und Fernsehen sind groß. Dabei sind die Filmschaffenden und der derzeitige Nachwuchs an Filmhochschulen nach wie vor überwiegend Weiß heteronormativ. Filmemachen, also einem breiten Publikum Geschichten zu erzählen und so die Gesellschaft mitzugestalten, bleibt weiterhin Eliten überlassen.
Der Zugang in die Branche ist sozial schwachen Jugendlichen verwehrt und das Potential an lebendigen neuen Geschichten unmöglich. Gleichzeitig erleben wir eine Überforderung, Menschen aus anderen Herkunftsländern in unsere Gesellschaft zu integrieren. Wir vergessen oft, dass dieser Prozess in beide Richtungen gehen muss und die Verantwortung nicht nur bei den sog. “Fremden” liegt, sich schnellstmöglich anzupassen. Wir sind heute mehr denn je auf erfolgreiche Kooperation angewiesen und benötigen Raum für echte Begegnungen.
Deshalb haben wir, unterstützt von den Freundinnen und Freunden der Heinrich-Böll-Stiftung, den Workshop "kinder-jugendfilmwerkstatt" ins Leben gerufen, welcher sich an Jugendliche aus sozial stärkeren sowie schwachen Verhältnissen, an Jugendliche aus Deutschland und mit Migrationsgeschichte richtet. Professionelle Filmschaffende aus der Branche und Filmstudierende führen die Mädchen und Jungen in medienpädagogischen Workshopeinheiten an das Filmemachen heran. Die Teilnehmenden lernen ihre eigene Geschichte zu entwickeln und ein Drehbuch zu schreiben, zu inszenieren wie ein:e Regisseur:in, zu drehen wie eine Kamerafrau oder ein Kameramann, zu spielen wie ein:e Schauspieler:in und vieles mehr.
