Das Ende der SED - Die letzten Tage des Zentralkomitees

17. Januar 2013
Unter dem Druck anhaltender Massenproteste und einer massiven Ausreisewelle entmachteten Politbüro und Zentralkomitee der SED am 17. und 18. Oktober 1989 Generalsekretär Erich Honecker. Doch statt der erhofften Stabilisierung der Macht unter Thronfolger Egon Krenz begann der rapide Zerfall der Partei. Tonmitschnitte der letzten Sitzungen des SED-Zentralkomitees, die zu DDR-Zeiten strengster Geheimhaltung unterlagen und niemals veröffentlicht werden sollten, offenbaren die damaligen Vorgänge im innersten Machtzirkel der SED. Wie ein Flugschreiber dokumentieren sie die letzten verzweifelten Rettungsversuche, erbitterten Wortgefechte und tumultartigen Szenen vor dem Absturz der SED-Herrschaft im Herbst 1989. Was unmittelbar politisch und weithin geschichtlich folgenreich war, lässt sich heute in der zeitlichen Distanz als Gleichnis über Realitätsferne und -blindheit von Machteliten in abgehobenen, totalitären Strukturen lesen. Die Theater-Uraufführung fand am 11. März 2012 am Schauplatz der historischen „Uraufführung“, dem ehemaligen Sitzungssaal des SED-Zentralkomitees - heute Europasaal - im Auswärtigen Amt statt.

Die Spielfassung beruht auf den Abschriften der Original-Tonbandmitschnitte der letzten Sitzungen des SED-Zentralkomitees, veröffentlicht in: Hans-Hermann Hertle/Gerd-Rüdiger Stephan (Hg.), Das Ende der SED. Die letzten Tage des Zentralkomitees der SED. Mit einem Vorwort von Peter Steinbach, 5. durchgesehene Auflage, Ch. Links Verlag: Berlin 2012.

Theateraufführung mit:
Angelika Perdelwitz, Katrin Schell, Katrin Schwingel, Johannes Achtelik, Bernhard Geffke, Alexander Höchst, Reinhard Scheunemann, Marian Wolf, Matthias Zahlbaum,
Singakademie Frankfurt (Oder) unter der Leitung von Rudolf Tiersch
Regie: Hans-Joachim Frank
Bühne und Kostüme: Klaus Noack
Dramaturgie: Jörg Mihan
Idee und Wissenschaftliche Beratung: Dr. Hans Hermann Hertle
Die Produktion wurde gefördert durch die Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Zeithistorisches Gespräch mit:
Gerd-Rüdiger Stephan (Mitherausgeber der Protokolle),
Helmut Müller, ehemaliges ZK-Mitglied (1976- Dez. 1989),
Jens Hüttmann (Bundesstiftung Aufarbeitung)
Moderation: Michael Stognienko, (Heinrich-Böll-Stiftung)


Eine Kooperation mit theater 89, Berlin

Videomitschnitt

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