Über den Roman "Das Brot der frühen Jahre"

Sie befinden sich in "Kapitel 4: Die ersten Erfolge (1952 - 1958)".

"Das Brot der frühen Jahre" entsteht in Irland und erscheint 1955. In einem Brief vom 21. Juli 1955 schreibt Heinrich Böll von der irischen Insel Achill Island an seinen Verleger J. C. Witsch: "Es ist die Geschichte eines jungen Mannes, der jetzt [1955] 24 ist, am Kriegsende 13-14 war, in die Stadt kommt, zunächst hungert, dann aber ‚mitmischt‘, auf Karriere setzt, diese sogar macht – und dann durch die Liebe zu einem jungen Mädchen in eine andere Richtung gezogen wird."

Heinrich Böll über seinen Roman "Das Brot der frühen Jahre", 1955

"Der Einstieg in dieses Buch, wie ich es nenne, sind Erlebnisse aus der Zeit zwischen 1945 und sagen wir 1955, in dem Jahr ist das Buch geschrieben, weil ich beobachtet habe, daß eine bestimmte Generation ganz junger Leute - die waren bei Kriegsende 12, 14, 15 - eine fast brutale Vitalität entwickelten, die sehr leicht verständlich ist in dieser Welt, in der wirklich alle hungerten und alles zerstört war, einer Art Nihilismus, und den darstellen, aber auch die Entstehung dieser berechneten brutalen Einstellung zum Leben, wollte ich einmal darstellen an diesem jungen Mann, der ja dann durch ein Liebeserlebnis in eine ganz andere Dimension gerät.

Die Details über Hunger und Brot, und wie wichtig das Brot für uns war, wirklich nur das nackte Brot, die sind schon persönlich erlebt und auch erfahren."

(Aus einem Interview mit Al Wolff, 1974)

aus:
Heinrich Böll. Werke. Interviews 1. Hrsg. von Bernd Balzer
©  1977 by Verlag Kiepenheuer & Witsch Köln

--

Navigation