Hannah-Arendt-Preis 2003 - Michael Ignatieff

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Hannah-Arendt-Preis 2003

Michael Ignatieff © 2003 by the President and Fellows of Harvard College

Preisverleihung an Michael Ignatieff

Die international besetzte Jury des Hannah-Arendt-Preises für politisches Denken hat den mit 7.500 Euro dotierten Preis in diesem Jahr an den Direktor des Carr Center für Menschenrechtspolitik an der Harvard University (Cambridge, USA), Michael Ignatieff, vergeben. Sie zeichnet mit dieser Entscheidung einen öffentlichen Intellektuellen aus Nordamerika aus, der als Journalist, Wissenschaftler, Essayist und politischer Denker seit mehr als zwanzig Jahren einen bedeutenden Beitrag zur Verteidigung und Entwicklung der Idee und Praxis der Menschenrechte leistet.

Die Jury würdigte insbesondere die Qualität seiner politisch, ethisch und geschichtlich sensiblen Zeitanalysen, die sich vor allem auf die Krisenherde unserer Zeit (Ruanda, Kosovo, Afghanistan, Irak) konzentrieren. Ignatieffs Publikationen und politisch intervenierenden Essays können als exemplarische Versuche gelten, das Verständnis der Menschenrechte mit dem Verständnis der Krisenhaftigkeit unserer politischen Geschichte nach dem Ende des ‚Kalten Krieg’ und mit der neuen Verantwortung des Westens zu verbinden. Dafür steht auch sein neuestes, vor kurzem in der Europäischen Verlagsanstalt (eva) erschienenes Buch "Empire lite. Die amerikanische Mission und die Grenzen der Macht."

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