Dr. Nivedita Prasad engagiert sich seit vielen Jahren für Frauen- und Menschenrechte. Mutig und entschlossen macht sie Frauenhandel und Gewalt gegen Frauen öffentlich, streitet für Strafverfolgung und Rechtsetzung. Sie kämpft gegen Rassismus und vor allem gegen Gewalt gegen Migrantinnen.
Sie greift Tabuthemen wie „moderne Sklaverei“ und Arbeitsausbeutung mit Fokus auf Frauen in „haushaltsnahen Dienstleistungen“ auf. Sie ist eine der wenigen, die sich sowohl um die Opfer von Menschenhandel kümmert, als auch das Thema im Rahmen von Lobbyarbeit politisch thematisiert.
Dr. Nivedita Prasad setzt sich gegen jede Form der Diskriminierung, Gewalt und Ausbeutung ein. Es ist auch ihrer Beharrlichkeit zu verdanken, dass in Deutschland öffentlich über „Menschenhandel zur Ausbeutung“ der Arbeitskraft berichtet wird, Täter zur Rechenschaft gezogen werden und Opfer beginnen, Rechtsansprüche einzuklagen.
Gegen alle Widerstände setzt sie mit ihren Mitstreiterinnen in der Beratungsstelle „Ban Ying“ Maßstäbe für die rechtliche Anerkennung und Entschädigung der Opfer und der Strafverfolgung der Täter, auch wenn es ausländische Diplomaten sind, die Migrantinnen wie Sklavinnen in ihren Haushalten ausbeuten.
Auch aufgrund der Beharrlichkeit von Frau Dr. Prasad und einer Beschwerde beim UN Frauenrechtsausschuss hat das Auswärtige Amt bereits 2003 Standards für die Beschäftigung von Hausangestellten von Diplomaten, darunter einen Mindestlohn, festgelegt.
Dr. Nivedita Prasad hat seit Beginn ihres Berufslebens sowohl in der feministischen Praxis als auch in der universitären Lehre gearbeitet und publiziert. In allen Arbeitsfeldern hat das Thema „Gewalt gegen Migrantinnen“ sie begleitet. So hat sie zunächst zu „Migrantinnen und sexualisierte Gewalt“ publiziert und Präventionsmodelle entwickelt, die im deutschsprachigen Raum bis heute einzigartig sind. Sie ist Dozentin und Aktivistin gleichermaßen, die wie kaum eine andere Theorie und Praxis miteinander ins Verhältnis setzt und sich u.a. menschenrechtlichen Ansätzen in der Sozialarbeit widmet.
Dr. Prasad macht Mut und ist Vorbild für viele Aktivistinnen, die sich insbesondere für Frauenrechte in der Migration einsetzen.“
Der Jury des Anne-Klein-Frauenpreises gehören an:
Renate Künast, MdB, Bündnis90/Die Grünen, Fraktionsvorsitzende
Prof. Dr. Michaele Schreyer, Vize-Präsidentin des Netzwerks Europäische Bewegung Deutschland, Sprecherin des Aufsichtsrates der Heinrich-Böll-Stiftung
Barbara Unmüßig, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung, Juryvorsitzende
Jutta Wagner, Rechtsanwältin, Präsidentin Deutscher Juristinnenbund
Thomas Herrendorf, Inneneinrichter
Anne-Klein-Frauenpreis
Preis für Verwirklichung von Geschlechterdemokratie: Anne-Klein-Frauenpreis
Zu Ehren Anne Kleins vergibt die Heinrich-Böll-Stiftung den Anne-Klein-Frauenpreis. Anne Klein hat als kämpferische Juristin und offen lesbisch lebende Politikerin feministische Pionierarbeit geleistet. Sie war die erste feministische Frauensenatorin in Berlin. Mit dem Preis fördern wir jährlich Frauen, die sich durch herausragendes Engagement für die Verwirklichung von Geschlechterdemokratie auszeichnen.Der Preis ist mit 10.000 € dotiert. mehr»