Die Heinrich-Böll-Stiftung schreibt in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin und der Leuphana Universität Lüneburg Promotionsstipendien zu folgendem Thema aus:
Ressourcenpolitik und Geschlechtergerechtigkeit in der Globalisierung
Die Zukunft der Ökonomie und des Sozialen und die Zukunft der Ökologie können nur gemeinsam gedacht und gestaltet werden. Innovative Konzepte zur Analyse von globalen sozialen und ökonomischen Prozessen und zur Implementierung von politischen Strategien für eine nachhaltige Entwicklung brauchen daher notwendig die Geschlechterperspektive hinsichtlich des Zugangs zu Ressourcen, der Nutzung von Ressourcen und der politischen Gestaltung des Umgangs mit Ressourcen. Vor diesem Hintergrund widmet sich der geplante Themenschwerpunkt der Frage, inwieweit nachhaltige Entwicklung und Geschlechtergerechtigkeit einander bedingen. Im Zentrum des Erkenntnisinteresses steht die Bedeutung der Kategorie Gender für die Analyse und Gestaltung von Ressourcenpolitik im globalen Kontext. Leitlinie einer Gender-Perspektive in der Ressourcenpolitik ist – normativ wie empirisch – die Verankerung der Produktivität sogenannt weiblicher Arbeit in Konzepte und Politiken zur nachhaltigen Entwicklung. Zielsetzung des Promotionsthemenschwerpunkts ist es, Gender als Wissens- und Machtkategorie in Konzepten und Strategien von Ressourcenpolitik aufzuspüren und für eine nachhaltige und geschlechtergerechte Entwicklung fruchtbar zu machen.
Dissertationsprojekte können sich auf unterschiedliche Handlungsfelder von Ressourcenpolitik beziehen. Beispielsweise ließen sich Maßnahmen zum Klimaschutz auf ihre implizite und ungenannte Gender-Dimension untersuchen und Strategien von Adaptation und Mitigation im globalen Norden und im globalen Süden miteinander ins Verhältnis setzen. Aus einer Gender-Perspektive interessant erscheint auch das Spannungsfeld zwischen agrarischer Ressourcenproduktion und der subsistenzorientierten Kleinlandwirtschaft oder eine Analyse der Ressourcenpolitik globaler Gemeingüter, um Politikprozesse und -ergebnisse zur Reregulierung öffentlicher Güter nachhaltig und geschlechtergerecht zu gestalten.
Eingeladen sind Bewerbungen mit Dissertationsprojekten, die sich empirisch mit Fragestellungen nachhaltiger und geschlechtergerechter Ressourcenpolitik in unterschiedlichen regionalen Kontexten befassen. Dabei kommt es darauf an, Prozesse der natürlichen und der sozialen Reproduktion zusammen zu denken und diese für die Analyse und Gestaltung von Ressourcenpolitik weiter zu entwickeln. Dem Konzept des Themenschwerpunktes liegt ein inter- bzw. transdisziplinäres Wissenschaftsverständnis zugrunde, das – entsprechend den methodologischen Grundlagen sowohl der Nachhaltigkeits- wie der Gender-Forschung – disziplinäre Grenzen reflektiert überschreiten möchte. Angestrebt werden deshalb Bewerbungen aus den Sozial-, Natur-, Geo- und Planungswissenschaften, aus der ökologischen oder/und feministischen Ökonomie sowie den Gender Studies. Die Vernetzung mit den Auslandsbüros der Heinrich-Böll-Stiftung beispielsweise bei der empirischen Feldforschung wird angestrebt.
Die Heinrich-Böll-Stiftung kooperiert mit der Humboldt-Universität zu Berlin und der Leuphana Universität Lüneburg. Bitte beachten Sie, dass Bewerberinnen und Bewerber für das Stipendium zu Beginn des Förderzeitraums einen Antrag auf Zulassung beim Immatrikulations-Service der Leuphana Universität Lüneburg oder der entsprechenden Zulassungsstelle der Humboldt-Universität zu Berlin stellen und zum Stipendiumsbeginn der jeweiligen Promotionsordnung gemäß ggf. im Promotionsstudium eingeschrieben sein müssen, falls die Zulassung zum Bewerbungszeitpunkt noch nicht erfolgt ist.
Weitere Informationen zur Promotion, zu Promotionsordnungen und zum Zulassungsverfahren an der Leuphana Graduate School finden Sie unter: http://www.leuphana.de/graduate-school/promotion.html.
Entsprechende Informationen der Humboldt-Universität zu Berlin finden Sie unter: http://forschung.hu-berlin.de/wiss_nachw/wn_proan_ablauf_html.
Die Heinrich-Böll-Stiftung bietet allen Stipendiatinnen und Stipendiaten ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm an; auch hier wird eine rege und aktive Teilnahme von den Doktorandinnen und Doktoranden erwartet. Zudem vermittelt das Studienwerk den Kontakt in die Fachreferate der Stiftung.
Ihre Bewerbung reichen Sie bitte bei der Heinrich-Böll-Stiftung ein. Vermerken Sie bitte auf dem Deckblatt: „Bewerbung für den Themenschwerpunkt „Ressourcenpolitik und Geschlechtergerechtigkeit in der Globalisierung“. Das Informationsblatt mit der ausführlichen Beschreibung der Bewerbungsbedingungen der Heinrich-Böll-Stiftung und den einzureichenden Unterlagen finden Sie auf den Seiten des Studienwerkes der Heinrich-Böll-Stiftung unter www.boell.de/studienwerk. Für die Auswahl der Promotionsstipendiaten und -stipendiatinnen gelten die allgemeinen Verfahrensregeln und Förderkriterien des Studienwerks.
Das monatliche Stipendium beträgt 1.150,- €, zuzüglich gegebenenfalls Familien- und Kinderbetreuungszuschlag sowie auf Antrag Kosten für Auslandsaufenthalte.
Bewerbungsschluss ist der 1. September 2012 und der 1. März 2013.
Für inhaltliche Rückfragen stehen Ihnen, auch für die Erstellung von Fachgutachten, zur Verfügung:
Prof. Dr. Christine Bauhardt
Humboldt-Universität zu Berlin
FG Gender und Globalisierung
10115 Berlin
E-Mail: christine.bauhardt@gender.hu-berlin.de
Prof. Dr. Sabine Hofmeister
Leuphana Universität Lüneburg
FG Umweltplanung
21335 Lüneburg
E-Mail: hofmeister@uni.leuphana.de
Ausführliche Informationen zum Themenschwerpunkt (Konzept, Kooperationspartner u.a.) finden Sie unter: www.boell.de/studienwerk.
Zu Verfahrensfragen bzw. zu den Bewerbungsformalitäten insgesamt wenden Sie sich bitte an:
Studienwerk
Bärbel Karger
Schumannstr. 8
10117 Berlin
E-Mail: studienwerk@boell.de
Tel.: 030-28534-400
Fax: 030-28534-409
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!