Russische Menschenrechtler fordern Freilassung von Igor Sutjagin

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Igor Sutyagin. Lizenz: gemeinfrei. Nähere Informationen zum Fall bietet die Website Menschenrechte in Russland auf russisch.

Öffentlicher Appel an Amnesty International

24. April 2004
Übersetzung: Jens Siegert

Der russische Wissenschaftler und Mitarbieter des Instituts für USA und Kanada der Russischen Akademie der Wissenschaften Igor Sutjagin wurde des „Vaterlandsverrats in Form von Spionage" angeklagt und [Mitte April] zu 15 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Die Strafsache gegen Igor Sutjagin hatte der russischen Inlandsgeheimdienst FSB initiiert. Mehr als vier Jahre hat der Wissenschaftler seither in Untersuchungsgefängnissen zugebracht.

Die strafrechtlichen Untersuchungen gegen Sutjagin und seine Untersuchungshaft wurden, wie Experten von Menschenrechtsorganisationen (Memorial, Amnesty International, Human Rights Watch) dokumentiert haben, wurden durch vielfache Verletzungen des russischen und des internationalen Rechts begleitet.

Igor Sutjagin hat bei seiner Arbeit im Bereich atomarer Bewaffnung offen zugängliche Informationsquellen benutzt und hatte keinen Zugang zu Informationen, die Staatsgeheimnisse enthalten.

Wir gehen davon aus, dass dem Fall Sutjagin politische Motive zugrunde liegen.

Die Verurteilung Igor Sutjagins ist ein gefährlicher Präzedenzfall der strafrechtlichen Verfolgung von Menschen, die sich mit der Verbreitung gesellschaftlicher wichtiger Informationen beschäftigen.

Wir wenden uns mit der Bitte an Amnesty International, den Wissenschaftler Igor Sutjagin als politischen Gefangenen anzuerkennen und eine internationale Kampagne zu seiner Verteidigung zu beginnen.

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