14. Februar 2008
- 20. Februar: Ermordung von Ministerin Zile Huma Usman durch fanatischen Muslim. Er begründet seine Tat damit, dass Usman “unislamisch” gekleidet gewesen sei.
- 9. März: Der Oberste Richter Iftikhar Chaudhry wird von Präsident Musharraf unter dem Vorwurf des Amtsmissbrauchs und der Vetternwirtschaft suspendiert. Zuvor hatte Chaudhry in mehreren Gerichtsverfahren gegen die Interessen der Regierung entschieden. Vor allen Dingen verweigerte er Musharraf die juristische Rückendeckung für seine Wiederwahl als Präsident. Die Suspendierung führte zu heftigen Protesten von Juristen und Oppositionellen und hatte eine beispiellose Solidarisierung mit dem Richter in der Zivilbevölkerung zur Folge.
- 10. Juli: Die am 3.Juli begonnene “Operation Silence” beendet die einwöchige Besetzung der Roten Moschee durch Islamisten. Bei der Erstürmung der Moschee kommen über 100 Menschen ums Leben.
- 21. Juli: Die von Musharraf vor Gericht vorgelegten Beweise gegen den Obersten Richter Iftikhar Chaudhry erweisen sich als haltlos, woraufhin er wieder eingesetzt wird.
- 27. Juli: Musharraf trifft sich mit der ehemaligen Premierministerin und Parteichefin der Pakistan Peoples Party (PPP) Benazir Bhutto in Abu Dhabi, um darüber zu beraten, wie das Land unter einem zivilen Staatsoberhaupt geführt werden kann. Bhutto stellt unter anderem die Bedingung, dass Musharraf als Armeechef zurücktritt. Die Gespräche bleiben erfolglos.
- 10. September: Nawaz Sharif, ebenfalls ehemaliger Premierminister und Parteiführer der Pakistan Muslim League Nawaz(PML-N), kehrt nach mehrjährigem Exil nach Pakistan zurück. Er wird jedoch noch am Flughafen festgenommen und wenig später nach Saudi- Arabien abgeschoben.
- 28. September: Das Oberste Verfassungsgericht entscheidet, dass Musharraf obwohl er zugleich Armeechef ist, zur Präsidentschaftswahl antreten darf.
- 2. Oktober: Die Regierung lässt alle Korruptionsvorwürfe gegen Benazir Bhutto fallen und macht somit den Weg für ihre Rückkehr frei.
- 6. Oktober: Musharraf wird als Präsident wiedergewählt, er bleibt jedoch weiterhin Armeechef.
- 18. Oktober: Benazir Bhutto kehrt nach 8 Jahren aus dem Exil nach Pakistan zurück. Bei einem Anschlag auf ihren Konvoi sterben insgesamt 140 ihrer Anhänger, sie selbst bleibt aber unversehrt.
- 3. November: Musharraf führt einen 2. Militärputsch durch, indem er den Ausnahmezustand verhängt, die Verfassung außer Kraft setzt, alle privaten Fernsehsender verbietet, erneut Iftikhar Chaudhry suspendiert und hunderte Anwälte und Oppositionelle verhaften lässt. Die instabile Sicherheitslage in Pakistan, die das Land an den Rand der Destabilisierung gebracht hätten, so Musharrf in einer Fernsehansprache, mache sein Handeln notwendig.
- 4. November: Die für Anfang 2008 vorgesehenen Parlamentswahlen werden ausgesetzt. Premierminister Shaukat Aziz gibt bekannt, dass insgesamt 500 Menschen festgenommen wurden.
- 15. November: Musharraf löst das Parlament auf und erklärt Neuwahlen für Anfang 2008.
- 25. November: Nawaz Sharif kehrt erneut nach Pakistan zurück.
- 28. November: Musharraf tritt als Oberbefehlshaber zurück.
- 29. November: Musharraf tritt seine zweite Amtszeit als Präsident an und beendet damit formell die achtjährige Militärherrschaft.
- 3. Dezember: Die pakistanische Wahlkommission schließt Nawaz Sharif von der Wahl aus. Wenig später lässt die Opposition ihren Plan des Wahlboykotts fallen.
- 15. Dezember: Musharraf hebt den Ausnahmezustand wieder auf.
- 21. Dezember: Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Musharraf Vertrauten in einer Moschee sterben mindesten 50 Menschen.
- 27. Dezember: Bei einer Wahlkampfveranstaltung von Nawaz Sharif werden 3 Menschen erschossen. Nur wenige Stunden später wird Benazir Bhutto während einer Wahlkampfveranstaltung getötet. Musharraf ruft eine dreitägige Trauerzeit aus. Es kommt landesweit zu Ausschreitungen und Plünderungen, die insgesamt rund 50 Menschen das Leben kosten.
- 30. Dezember: Der Sohn Bilawal Bhutto- Zardari und Ehemann Asif Zardari werden als neue Parteiführung der Pakistan Peoples Party ausgerufen.
- 2. Januar: Musharraf lässt die Parlamentswahlen um 6 Wochen auf den 18. Februar verschieben.
- 10. Januar: Bei einem Selbstmordanschlag vor dem High Court in Lahore sterben 19 Menschen.
- 15. Januar: Musharraf gibt bekannt, dass Polizei und Militär von ihm die Erlaubnis erhalten haben jeden zu erschießen, der versuchen sollte einen friedlichen Wahlablauf zu stören.