„Well played“ - 3. Arabisch-iranische Filmtage der Heinrich-Böll-Stiftung

Lesedauer: 3 Minuten

Dunia

17. März 2008

Von Jocelyne Saab
Libanon/Ägypten
2006
112 min
Originalsprache: Arabisch
Untertitel: Englisch

Regie: Jocelyne Saab
Buch: Jocelyne Saab
Kamera: Jacques Bouquin
Ton: Faouzi Thabet
Mit: Hanan Turk, Mohamed Mounir, Aida Riad, Sawsan Badr, Fathi Abdelwahab, Walid Aouni, Nashwa Al Arabi, May Al Shandi

Kontakt
T +41 (0)56 430 12 35
medien@trigon-film.org

Inhalt
Nach Abschluss ihrer Literaturstudien im pulsierenden Kairo möchte Dunia Tänzerin werden, wie ihre Mutter es war. Gleichzeitig ist die junge attraktive Frau fasziniert vom Sufismus und seiner Poesie. Was Liebe und Zärtlichkeit bedeuten können, erfährt Dunia, als sie mit dem Schriftsteller Beshir das Vergnügen der Sinne kennenlernt und erlebt, wie eng dieses mit dem Vergnügen der Worte verknüpft ist.
Jocelyne Saab, die Regisseurin, sagt über ihren Film: „Es ist ein Film über die Suche nach sich selbst und über das Recht einer jungen Frau, sich in einer arabischen Gesellschaft zu verwirklichen. Das dominante Thema des Films ist das Verlangen, die Lust. In Dunia wird die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die ihre eigene Lust nicht ausleben kann. Sie sucht mit allen Sinnen, in der Poesie, im Tanz, in der Musik, bei ihren Freundinnen und deren Erfahrungen. Und zwar so weit, bis die Protagonistin sich ihren eigenen Tabus stellt.“
Jocelyne Saab greift zahlreiche Themen auf, die in der arabischen Gesellschaft zuweilen kontroverse Reaktionen hervorrufen. Die ägyptische Zensur wollte Dunia zunächst verhindern. Nach internationalen Protesten gab Präsident Hosni Mubarak persönlich den Film frei. Jocelyne Saab thematisiert in ihrem Film unter anderem die – seit 1997 in Ägypten gesetzlich untersagte – Mädchenbeschneidung.

Biografie
Jocelyne Saab wurde 1948 in Beirut (Libanon) geboren, Sie studierte Wirtschaftswissenschaften in Paris, arbeitete danach als Journalistin und Kriegsreporterin und hat seit den frühen 70er Jahren über 20 Dokumentarfilme in Ländern und Regionen wie dem Libanon, Ägypten, , Iran, Kurdistan, der Sahara und Vietnam gedreht. Ihr erster, in Westbeirut angesiedelter Spielfilm „Une vie suspendue“ entstand 1985. Anfang der 90er Jahre initiierte und leitete sie ein Projekt zum Wiederaufbau des libanesischen Filmarchivs in Beirut. „Dunia“ ist ihr dritter Spielfilm.

Festivals/Auszeichnungen (Auswahl)
Prix du public & Prix des Jeunes, Festival international de films de Fribourg, 2006
Best Actress Silver Screen Award, Singapore International Film Festival 2006
Preis der Provinz Milano, Milano International Film Festival 2006
Bester Film, International Film Festival Algarve 2006
Sundance Film Festival 2006
Montreal World Film Festival 2005
Cairo International Film Festival 2005
Dubai International Film Festival

Filmografie

Dokumentarfilme (Auswahl)
Portrait de Khadafi (1973)
Les femmes Palestiniennes (1974)
Le Liban dans la tournamente (1975) – Arabischer Kritikerpreis
Beyrouth, ma ville (1982) – Auszeichnung in Valladolid, Oberhausen
Il était une fois Beyrouth (1992/94) – Arbeit im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau des libanesischen Filmarchivs
La Dame de Saigon (1996/97)
 
Spielfilme
Une vie suspendue (1984) – Quinzaine des Réalisateurs, Cannes
Il était une fois… Beyrouth (1994)
Dunia (2006) – Diverse Auszeichnungen

Quelle: Mediendossier trigon-film