Einwanderungsland Deutschland

18. März 2008
Die vorliegende Dokumentation ist das Ergebnis einer Konferenz der Heinrich-Böll-Stiftung „Einwanderungsland Deutschland – Interkulturelle Gesellschaft und Citizenship" am 7. Juni 2002 in Berlin. Sie kann hier herunter geladen werden (PDF, 16 S., 247 kB). 
 
Aus der Einleitung von Ralf Fücks

In der deutschen „Ausländerpolitik" findet ein Paradigmenwechsel statt, der von weitreichender Bedeutung für das Selbstverständnis unserer Gesellschaft ist.
Der erste große Schwenk war das neue Staatsbürgerschaftsrecht, das mit seinem Inkrafttreten die hier geborenen Kinder von Migranten zu deutschen Staatsbürgern erklärte – wenn auch mit der Verpflichtung, sich als junge Erwachsene zwischen der deutschen Staatsbürgerschaft und der Zugehörigkeit zum Herkunftsland ihrer Eltern zu entscheiden.
Der zweite große Umschwung wird durch das Zuwanderungsgesetz markiert, das gegen heftige Widerstände der Union durchgesetzt wurde. Es ist der Abschied von der jahrzehntelang wie ein Dogma hergebeteten Behauptung „Deutschland ist kein Einwanderungsland". [...]
Wir setzen auf staatsbürgerliche Gleichheit unabhängig von Herkunft, Religion und Lebensstil, auf eine multikulturelle Demokratie. Erst wenn die Präsenz von Migrantinnen und Migranten in den Parlamenten, Universitäten, Medien, Polizei und öffentlichen Ämtern zur Alltagsroutine geworden ist, ist die Bundesrepublik im 21. Jahrhundert angekommen.

aus dem Inhalt

  • Vorwort. "Einwanderung und Staatsbürgerschaft" von Ralf Fücks
  • "Einmal gescheitert, immer gescheitert, weitermachen" von Rita Süssmuth
  • "Den integrierten Deutschen gibt es nicht" von Dieter Oberndörfer
  • "Blinder Fleck oder bedeutender Wandel?" von Rainer Nickel
  • "Auf Dauer nicht vor Veränderungen bewahrt" von Dr. Nosratollah Barati-Novbari
  • "Konkrete Vorschläge für die Kommune" von Rosi Wolf-Almanasreh
  • "Spielerisch mit Vielfalt umgehen" von Barbara John
  • "Migranten: Unerwünscht" von Memet Kiliç

Die Dokumentation erschien als pö_forum „Einwanderungsland Deutschland", Sonderveröffentlichung der politischen ökologie 79 "Entwurzelt".

Ralf Fücks ist Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung

Er publiziert in großen deutschen Tages- und Wochenzeitungen, in internationalen politischen Zeitschriften sowie im Internet zum Themenkreis Ökologie-Ökonomie, Politische Strategie, Europa und Internationale Politik.