Afghanistan’s Transition in the Making?


Lesedauer: 3 Minuten

Natural Resources, Conflict and Development

Fachgespräch

Datum: Montag, 28. Oktober 2013, 10–12 Uhr
Ort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin


Mit:
Renard Sexton, International Expert on Resources and international Development, New York University, USA
Jawed Noorani, Socio-research specialist in Mining Sector and Scientific Coordinator, Integrity Watch Afghanistan, Kabul
Khwaga Kakar, Advisor to the Minister of Foreign Affairs of Afghanistan and Expert on Water Issues, Afghanistan Research and Evaluation Unit (AREU), Kabul

Moderation: Lili Fuhr, Referentin für internationale Ökologiepolitik der Heinrich-Böll-Stiftung

Mit  Blick auf die Übergabe der politischen und militärischen Verantwortung von der internationalen Gemeinschaft in afghanische Hände wird der Ressourcensektor als wichtiger Faktor einer wirtschaftlichen Transition Afghanistans proklamiert. Eine in 2010 durchgeführte Erhebung verspricht bei vorteilhaften Erschließungsbedingungen hohe Staatseinkünfte.
Die afghanische Regierung hat sich daher im Rahmen des Tokioer Abkommens 2012 verpflichtet, internationale soziale und ökologische Anforderungen zu erfüllen, um eine nachhaltige Entwicklung des Bergbausektors zu garantieren.
Bei internationalen Wirtschaftsdialogen und Vertragsverhandlungen stehen aber nach wie vor die Interessen der Investoren im Vordergrund, während eine Debatte über die mit der Ressourcennutzung verbundenen Konflikte fehlt.

Der Zugang zu und die Kontrolle über die Ressourcen -  seien es Land, Wasser oder extraktive Rohstoffe -  bedeutet politischen Einfluss und Macht und spiegelt traditionelle ethnische, altnationale und regionale Konflikte wider.
Dies betrifft zum Beispiel die Auseinandersetzungen über den Zugang zu Weideland zwischen nomadischen und siedelnden Bevölkerungsgruppen, Konflikte über die Kontrolle von Bergbaugebieten zwischen afghanischen Sicherheitskräften und bewaffneter Opposition, militante Auseinandersetzungen über die Wiedereinsetzung eines  Staudamms oder den illegalen Holzhandel mit
Nachbarländern. In allen Bereichen fehlt es an etablierten Kontrollmechanismen.

Der afghanische Ressourcensektor wird sich aber nur entwickeln und zu einem wesentlichen Faktor einer nachhaltigen politischen Transition etablieren können, wenn eine generelle Bestandsaufnahme bereits existierender militanter Auseinandersetzungen über Ressourcen stattfindet. Dieser Prozess muss gleichzeitig nationale, und regionale Machthaber mit internationalen Investoren zusammenbringen und  eine Debatte über die Möglichkeiten zivilgesellschaftlicher Beteiligungen anstoßen.

Zusammen mit internationalen und afghanischen Expert/innen möchten wir die beteiligten Akteurinnen und Akteure  definieren und die Möglichkeiten einer demokratischen Beteiligung der Zivilbevölkerung an der Verwaltung der natürlichen Ressourcen des Landes eruieren. Wie kann die Zivilbevölkerung mobilisiert werden, ihre Rechte einzufordern? Und inwieweit ist es möglich, die im Ressourcensektor reflektierten Machtstrukturen und politischen Interessen der verschiedenen Akteur/innen positiv für den politischen Einigungsprozess in Afghanistan zu nutzen?


Sprache: Englisch (Achtung: ohne Übersetzung)

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Information
Thorsten Volberg
Referent Asien
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E volberg@boell.de
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Pressekontakt
Ramona Simon
Pressesprecherin
E simon@boell.de
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