"Carbon Majors Funding Loss and Damage” - Pressefrühstück


Lesedauer: 3 Minuten

Fossile Industrie muss für Schäden und Verluste durch Klimawandel zahlen. Die Heinrich-Böll-Stiftung und Climate Justice Programme veröffentlichen das Diskussionspapier "Carbon Majors Funding Loss and Damage".

Datum: Freitag, 06. Juni 2014, 09.30 – 11.00 Uhr           
Ort: ApartHotel Residenz am Deutschen Theater, Reinhardtstraße 27, Berlin-Mitte  

Keine drei Minuten Weg von der Heinrich-Böll-Stiftung entfernt. Ein Imbiss wird gereicht

Mit:
Julie-Anne Richards, Climate Justice Programme, Australien, Mitautorin von "Carbon Majors Funding Loss and Damage”
Barbara Unmüßig, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung

Sprache: Deutsch und Englisch

U.A.w.g an presse@boell.de
 
Der Klimawandel ist das Ergebnis jener Emissionen, die seit Beginn der Industrialisierung in die Atmosphäre ausgestoßen worden sind. Der bahnbrechende Carbon Majors Bericht "Tracing anthropogenic carbon dioxide and methane emissions to fossil fuel and cement producers, 1854-2010" aus dem Jahr 2013 stellt fest: Nur 90 Unternehmen sind für die Förderung bzw. Herstellung der Kohle, des Öls, des Erdgases und des Zements verantwortlich, die zusammengenommen 63% der CO2-Emissionen in die Atmosphäre bewirkt haben. Zu diesen Unternehmen, den Carbon Majors, zählen u.a. Chevron, ExxonMobil, Saudi Aramco, BP, Gazprom und Shell, aber auch RWE, RAG und Heidelberg Cement. Diese Unternehmen haben von der Förderung und dem Verkauf der fossilen Energieträger, die den Klimawandel verursachen, massive Profite erwirtschaftet. Für den Schaden, der dadurch entstanden ist und weiter entsteht, sind sie bisher nicht zur Rechenschaft gezogen worden – weder finanziell noch strafrechtlich.

Die von der internationalen Gemeinschaft diskutierte Klimafinanzierung ist für Klimaschutz- und -anpassungsbemühungen bisher unzureichend und lässt zudem Verluste und Schäden außer Betracht. Deswegen ist eine neue Finanzierungsquelle dringend erforderlich.

Zum Auftakt der UNFCCC-Klimakonferenz in Bonn (4. - 15. Juni 2014) schlägt das Diskussionspapier "Carbon Majors Funding Loss and Damage" daher vor,  dass die genannten Großunternehmen eine Abgabe zahlen – und zwar auf Grundlage ihrer bisherigen und der zu erwartenden Emissionen. Diese Zahlungen sollen in den "Internationalen Mechanismus für Verluste und Schäden" fließen, um für die ärmsten und am stärksten vom Klimawandel bedrohten Gemeinschaften eine langfristige und verlässliche Finanzierung bereitzustellen.

Julie-Anne Richards, eine der Verfasserinnen des Diskussionspapieres, ist auf dem Weg zur Klimakonferenz in Bonn. Beim Pressefrühstück in Berlin wird sie die wichtigsten Forderungen vorstellen und erläutern, wie diese im Rahmen des Internationalen Warschau-Mechanismus für Verluste und Schäden (Mechanism for Loss and Damage) zur Klimafinanzierung beitragen können.

Sie ist International Policy Manager des Climate Justice Programme. Julie-Anne Richards engagiert sich seit über zehn Jahren in Kampagnen gegen den Klimawandel. Sie koordinierte u.a. internationale Strategie- und Lobbyingkampagnen bei Climate Action Network International und spielte als Advocacy-Koordinatorin bei Oxfam Australia eine zentrale Rolle bei der Etablierung Oxfams in Australiens Klimawandeldebatte.
 
Der Carbon Majors Report steht ab dem 6. Juni als Publikation und zum Download zur Verfügung.

Pressekontakt
Vera Lorenz, Pressesprecherin Heinrich-Böll-Stiftung
E lorenz@boell.de T 030-28534-217

Fachkontakt
Lili Fuhr, Referentin Internationale Umweltpolitik
Heinrich-Böll-Stiftung,  T 030-28534-304
( tel:03028534304) E fuhr@boell.de