Sensibilitätsunterschiede der Östlichen Smaragdeidechse (Lacerta viridis) gegenüber Fragmentierung im Zentrum und an der Peripherie ihres Verbreitungsgebietes
Habitatverlust und Fragmentierung als Folge anthropogener Landnutzung sind die Hauptauslöser für den Verlust an Biodiversität. Direkte Folgen der Fragmentierung sind die Reduktion geeigneter Lebensräume, Isolation der verbliebenen Habitatinseln und eine veränderte Zusammensetzung der Landschaft. Populationen in fragmentierten Landschaften schrumpfen nicht nur, sondern aufgrund der gestörten Ausbreitung von Individuen innerhalb der Habitatinseln verringert sich auch der Genfluss in der Population. Beide Faktoren erhöhen das Risiko des Aussterbens der Population. Wie sensibel eine Population auf die Fragmentierung ihres Lebensraumes reagiert, hängt vom Grad der Habitatspezialisierung der Art ab. Darüber hinaus spielen die räumliche Skale und die biologische Organisationsebene eine wichtige Rolle.
Mit dieser Studie möchte ich untersuchen, wie sensibel Populationen der Östlichen Smaragdeideche Lacerta viridis auf die Fragmentierung ihres Lebensraumes reagieren und dies in Bezug dazu setzen, ob sie als Habitatgeneralist im Zentrum (Bulgarien) oder als Habitatspezialist an der Peripherie (Deutschland) ihres Verbreitungsgebiets vorkommen, und ob es Unterschiede in der räumliche Skale gibt, auf der Auswirkungen der Fragmentierung zu finden sind. Meine Hypothese ist, dass Lacerta viridis am Rand der Verbreitung sowohl auf der Populations- als auch auf der Individuenebene sensibler auf Fragmentierung reagiert als ihre Artgenossen im Zentrum der Verbreitung, und dass sich Auswirkungen in der Randpopulation auf einer kleineren räumlichen Skale finden lassen. Das Ziel dieses Projektes ist es, den Einfluss der Lebensraumzerschneidung besser zu verstehen, um effektivere Maßnahmen zum Schutz von Lacerta viridis in Europa zu ergreifen, sowie aktuelle Fragen in der Ökologie und der Evolutionstherorie zu beantworten.