Die Gegenwart der Vergangenheit - 100 Jahre nach dem Genozid an den Armeniern 1915


Lesedauer: 2 Minuten

Noch immer ist die Aufarbeitung der Verbrechen von 1915 ein Tabu - sowohl in der Türkei als auch in Deutschland. Eine Konferenz am 5. September beleuchtet, welches Engagement zur offenen Debatte fehlt.

Presseeinladung

Datum: Samstag, 5. September 2015, 10-18 Uhr
Ort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, 10117 Berlin 

Mit:

  • Prof. Hans-Lukas Kieser, Universität Zürich 
  • Anahit Balayan, Humboldt-Universität Berlin
  • Dr. Alice von Bieberstein, University of Cambridge
  • Prof. Ashot Hayruni, Universität Jerewan
  • Dr. Vahé Tachjian Houshamadyan, Berlin
  • Peter Meiwald, MdB, B90/Grüne
  • Ayşenur Korkmaz, Sabancı Universität Istanbul 
  • Wolfgang Gust, Publizist, Hamburg
  • Recep Maraşlı, Publizist, Berlin
  • Claudia Roth, MdB, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Bündnis 90/Die Grünen
  • Prof. Fatma Müge Göçek, University of Michigan
     

Vor 100 Jahren verübte dass das Osmanische Reich - in den Wirren des ersten Weltkrieges 1915 und auf dem Höhepunkt der jungtürkischen Nationalbewegung -  mit bewusster Billigung des Deutschen Reiches den Genozid an den Armenier/innen. Die Anerkennung und Aufarbeitung der Verbrechen von 1915 ist noch immer ein Tabu, sowohl in der Türkei als auch in Deutschland. Obwohl das Thema in den letzten Jahren stärkere politische Beachtung erfahren hat, sind auch heute noch viele Aspekte des Genozids unaufgearbeitet. Gleichzeitig sind durch die Verwerfungen im aktuellen Nahen Osten neue Perspektiven sichtbar geworden, wie etwa die der Nachfahren der damaligen Opfer, die durch die Kriege im Irak und Syrien u.a. zur Rückkehr in die türkische Heimat ihrer Vorfahren, aber auch in das heutige Armenien gezwungen sind.

Zwar haben Forderungen von Bundespräsident Gauck und Bundestagspräsident Lammert nach Aufarbeitung der Verbrechen die politische Debatte neu belebt - ein entsprechender Antrag wird in den kommenden Wochen im Bundestag behandelt. Doch immer noch behindert die Weigerung, die Verbrechen als Völkermord anzuerkennen, auch die deutschen Debatten.

Die Konferenz geht zudem der Frage nach, welche Form der Erinnerung heute vorherrscht und welches politisches Engagement es braucht, um ein Mehr an Anerkennung und Aufarbeitung zu erreichen.
 

Sprache: Deutsch und Türkisch mit Simultanübersetzung
 

Eine Kooperation der Heinrich-Böll-Stiftung und der Deutsch-Armenischen Gesellschaft (DAG)

Der Eintritt ist frei.


Presse-Akkreditierung bitte über:
Pressekontakt Heinrich-Böll-Stiftung:
Michael Alvarez Kalverkamp, Pressesprecher
Tel.: +49-(0)30-285 34-202
E-Mail: alvarez@boell.de
 

 

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