Camilla Nobrega Rabello Alves, Freie Universität Berlin

Medien-Diskurse über Umwelt-Sozial-Konflikte

Basierend auf dem Diskurs des wirtschaftlichen Wachstums und der Nachhaltigen Entwicklung trieb die brasilianische Regierung in den letzten Jahren in verschiedenen Regionen des Landeseinige Megaprojekte voran. Unter ihnen sind die beiden in diesem Projekt untersuchten Fälle. Bei einem dieser Fälle handelt es sich um den Bau des Staudamms im Tapajós-Fluss in Pará in der Amazonas-Region. Beim anderen Fall handelt es sich um ein Unternehmen aus dem Bereich Mobilität in Rio de Janeiro, das als „BRT "Transolímpica“bezeichnet wird. Diese vorangetriebenen Megaprojekte werden gleichzeitig durch eine ebenfalls wachsende Zahl von Umweltkonflikten im Land begleitet.

Die genannten Projekte fügen sich in eine Logik der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen in Lateinamerika ein, welche im Kontext globaler Diskussionen über Lösungen für die benannte Umweltkrise und der Bildung vorherrschender top-down Diskurse stehen. Als Folge des Staudammprojekts im Tapajós-Fluss wird eine Region von 729 km geflutet und 1,4 Tausend Menschen werden direkt von der Überschwemmung betroffen sein. Der Großteil der betroffenen Bevölkerung gehört zwei indigenen Völkern an. Zur gleichen Zeit wurden in einem Stadtteil von Rio de Janeiro, der sowohl urban als auch ländlich geprägt ist, durch das Mobilitätsprojekt für die Olympischen Spiele circa 1300 Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Und in beiden Fällen übt der Mediendiskurs eine zentrale Rolle aus.

Das Projekt versucht diesbezüglich einige Fragen zu beantworten: Was zeigen diese beiden Fälle sozial-ökologischer Konflikte in Brasilien unter Einbeziehung traditioneller Gemeinschaften im Hinblick auf Machtassymmetrien, im Rahmen dieser Diskurse? Welche Rolle spielt der Mediendiskurs im Rahmen der Umweltkonflikte? Was zeigt eine kritische Analyse des Diskurses aus einer global-lokalen Perspektive?