Doing Friendship, Un/Doing Gender? Intime Zweierfreundschaften zwischen Heteronormativität und Wahlverwandtschaft
Freundschaften gewinnen aktuell an Bedeutung im Zuge von Digitalisierung, dem Wandel von Erwerbsarbeit, der Pluralisierung familialer Lebensformen und veränderten Beziehungsleitbildern. Dessen ungeachtet werden Freundschaften in der Soziologie meist vernachlässigt oder als Restkategorie behandelt. Vor diesem Hintergrund beschäftige ich mich in meinem Promotionsprojekt mit engen dyadischen Freundschaften zwischen erwachsenen Menschen in Deutschland.
Mittels Paar- und Einzelinterviews mit Personen, die sich selbst als eng befreundet verstehen, untersuche ich, wie Freundschaft interaktiv hergestellt wird, im dynamischen Verlauf der Beziehung, sowie performativ und narrativ im Interview. Ziel der Arbeit ist die Genese einer am Gegenstand entwickelten Theorie des Doing Friendship – mit einem besonderen Fokus auf die Verwobenheit mit der sozialen Konstruktion von Geschlecht.