Weiterbildung für die digitale Gesellschaft

Wie können Menschen dazu befähigt werden, mit den technologischen Entwicklungen Schritt zu halten? Ein Kreis von Expertinnen und Experten der Heinrich-Böll-Stiftung hat Empfehlungen für die "Weiterbildung 4.0" erarbeitet und stellt dabei solidarische Lösungen für das lebenslange Lernen im digitalen Zeitalter in den Mittelpunkt. "Es geht darum, dass auch unter den Bedingungen von Arbeit 4.0 so viele Menschen wie möglich an Erwerbsarbeit teilhaben können und eine Spaltung zwischen Digitalisierungsgewinnern und -verlieren verhindert wird," sagt Brigitte Pothmer. Die Arbeitsmarktexpertin hat den Kreis der Expertinnen und Experten initiiert.

Diese Aufgabe muss eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung sein; deshalb schlägt der Expertenkreis eine neue vierte Säule im Bildungssystem vor. Dazu Prof. Dr. Wolfgang Schroeder, Leiter des Fachgebiets "Politisches System der BRD-Staatlichkeit im Wandel" an der Universität Kassel und Mitglied des Expertenkreises: "Mittlerweile ist anerkannt, dass eine tief verankerte Weiterbildungsstruktur benötigt wird, um die Chancen des technologischen Wandels zu nutzen und die Risiken zu vermindern."

Neben einem Recht auf Weiterbildung und Weiterbildungsberatung regt der Expertenkreis ein "Parlament der beruflichen Weiterbildung" an, dessen Aufgabe es ist, den Weiterbildungsbedarf zu identifizieren und Qualitätssicherung zu garantieren. "Die Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass die Gesellschaft sie durch ein institutionell organisiertes Weiterbildungssystem darin unterstützt," bekräftigt Dr. Ellen Ueberschär, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung, die Vorschläge der Expertinnen und Experten.

Das böll.brief "Weiterbildung 4.0: Solidarische Lösungen für das lebenslange Lernen im digitalen Zeitalter" finden Sie hier.

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