Koalitionen und Kooperationen im internationalen Klimaregime der Vereinten Nationen. Eine diskurswissenschaftliche Untersuchung der Vertragsstaatenkonferenzen der Klimarahmenkonvention
Jährlich treffen sich die Staaten zu Klimagipfeln, um über die weitere Umsetzung der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen zu verhandeln. Diese Treffen sind meist von einem minimalen Kompromiss geprägt, wodurch das Regime hinter einem effektiven Klimaschutz zurückbleibt.
Trotzdem es einen zunehmenden Trend innerhalb der internationalen Staatengemeinschaft gibt zusammenzuarbeiten, funktioniert die Kooperation nicht und die Gruppen blockieren sich gegenseitig. Bisher ist es Koalitionen nur punktuell im Klimaregime gelungen zu erfolgreichen Konferenzen beizutragen. Daher soll folgender Forschungsfrage nachgegangen werden: Warum gelingt es in den Conferences of the Parties des UNFCCC den winning coalitions nicht, die Gruppe der blocking coalitions zu überzeugen und damit eine breite Koalition für ein erfolgreiches Abkommen zu bilden? Winning coalitions bezeichnen demnach Koalitionen, die ein Abkommen herbeiführen möchten, hingegen blocking coalitions versuchen dies zu verhindern.
Innerhalb der Dissertation sollen verschiedene theoretische Ansätze miteinander verbunden werden, um nicht nur Diskurse, sondern auch Machtverhältnisse innerhalb der Konferenzen zu untersuchen. Auf diese Weise kann ein integratives Verhandlungsmodell entworfen werden. Als empirisches Material werden Reden ausgewählter vergangener Vertragsstaatenkonferenzen untersucht sowie Expert/inneninterviews mit ausgewählten Delegierten und NGOs geführt. Dazu werden Klimakonferenzen besucht, auch um das Geschehen vor Ort zu beobachten. Um das erhobene Material auszuwerten, wird auf diskurswissenschaftliche Ansätze zurückgegriffen.