Access to forests as a key for sustainable land use -- challenges by Chinese investments in Congo Basin
Nachhaltige Entwicklung wurde in der Agenda 2030 der Vereinten Nationen in 17 Ziele unterteilt, wobei Wälder Teil des Ziels 15 (Biodiversität) sind. Dieses Ziel wird von NGOs wie der Heinrich-Böll-Stiftung geteilt. Druck auf die globalen Waldökosysteme geht von forstwirtschaftlicher Nutzung (Holzernte, Holzkohle, Brennholz), Ausdehnung von Agrarflächen, Verkehrsinfrastruktur und Bevölkerungswachstum aus. Wie auch in anderen großen tropischen Waldgebieten – z.B. Amazonasregion und Indonesien – ist auch in Gabun eine fortschreitende Abholzung und Walddegradierung zu beobachten. Gleichzeitig ist die chinesische Präsenz in Entwicklungsländern ein Streitthema bezüglich ihrer sozialen und umweltökologischen Auswirkungen. Dieses Projekt soll im zentralafrikanischen Gabun durchgeführt werden. Es untersucht wie chinesische Unternehmen in den gabunischen Forstsektor eingreifen, wie sie Zugang zu Waldressourcen erlangen und in welchem Zusammenhang dies zu komplexen und sich in Dynamik befinden Machtverhältnissen steht. Eruiert werden soll, welche politischen Mechanismen greifen (formale und informale Strukturen sowie Gewohnheiten einschließlich der Vernetzung mit politischen Eliten aller Ebenen, Märkten, etc.) und was dies für die lokale Bevölkerung, Waldflächenabnahme und Walddegradierung monetär sowie nicht monetär bedeutet. Dieses Forschungsprojekt bedingt ein differenziertes Verständnis von in Kolonialzeiten existierten sowie postkolonialen Abhängigkeiten, das anstelle einer einfachen Darstellung „legaler, zertifizierter“ europäischer Holznutzung vs. „zerstörerische“ chinesische Waldausbeutung tritt. Die Forschung zielt auf Aufklärung von Staat, Zivilgesellschaft und wirtschaftlichen Akteuren in Gabun als Teil des Kongobeckens und China ab. Sie soll zukünftige Wege zu gerechter und nachhaltiger bewirtschafteten Waldressourcen aufzeigen, die Lokalbevölkerung und aufgebesserte chinesische Unternehmenspraktiken stärken. Dieses Forschungsprojekt soll zusätzliches und dringend benötigtes Verständnis bezüglich chinesischer Tätigkeiten im Kongobecken realisieren. Gemeinsam mit dem Ansatz, die Unternehmen näher zu untersuchen, kann das Projekt einen neuen und authentischen Betrag in einer heißdiskutierten Debatte innerhalb des Forstsektors und darüberhinausgehend leisten.
Unter dem Begriff des Zugangs zur Governance natürlicher Ressourcen wird „die Fähigkeit, Nutzen aus Sachen zu ziehen“ (Ribot und Peluso 2003) verstanden. Viele Aspekte aktueller Politik zu Nutzungsrechten in Waldgebieten und Zugang zu Waldressourcen in afrikanischen Ländern stammen noch aus Kolonialzeiten (Hardin und Bahuchet 2011). Diese Kolonialgeschichte prägte die Vereinbarungen bezüglich des Zugangs zu Waldressourcen und der Aufteilung der Gewinne aus Forstnutzung. Entsprechend lauten die Forschungsfragen dieses Projektes wie folgend:
1) Wie ist der Zugang zu Waldressourcen in Gabun organisiert?
2) Welche Einflüsse gehen von chinesischen Investitionen auf den Zugang zu Waldressourcen in Gabun aus?