Presseeinladung

25 Jahre nach Srebrenica: Künstlerinnen im Gespräch (aktualisiert)

Online-Gespräch im Livestream

 

Mittwoch, 24. Juni 2020, 17.00 – 18.30 Uhr

Livestream aus dem Böll-Studio: www.boell.de/livestream

Mit (aktualisiert):

  • Vernesa Berbo, Autorin und Schauspielerin
  • Jasmina Musić, Regisseurin und Schauspielerin
  • Rüdiger Rossig, Journalist

Auf Anweisung von Radovan Karadžić, Präsident der serbisch-bosnischen Teil-Republik Republika Srpska, eroberten am 11. Juli 1995 während des Bosnien-Krieges serbische Truppen unter Führung von Ratko Mladić die Stadt. In den darauffolgenden Tagen kam es zum größten Massaker in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Männer wurden unter den Augen der niederländischen Blauhelmtruppen von den Frauen und Kindern getrennt und im Anschluss durch Mladićs Truppen verschleppt und abtransportiert. Danach begann das systematische Morden. Mehr als 8.000 Menschen verloren dabei ihr Leben.

Im Jahr 25 nach dem Ende des Krieges in Bosnien-Herzegowina werden die Fakten noch immer von politischen Eliten geleugnet. Junge Menschen in Serbien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien kennen inzwischen fast nur noch das offizielle nationalistische Narrativ über die fremden Täter und die eigenen Opfer, wie es in den Schulen und in vielen Medien in der Region vermittelt wird. Es bleibt also notwendig, aus einer anderen Perspektive darüber zu sprechen.

Darum treffen wir Künstlerinnen bosnischer Herkunft. Wie wirkte und wirkt sich die biografische Erfahrung auf ihre künstlerische Arbeit aus? Welche Beziehung haben sie zu den Ereignissen von vor 25 Jahren heute? Was wünschen sie sich für den Umgang mit dem Gedenken daran? Welche Erfahrungen verbinden sie mit der künstlerischen Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Geschichte und den aktuellen Entwicklungen in Bosnien-Herzegowina?

 

Vernesa Berbo, Schauspielerin und Autorin, geboren in Priboj (Serbien), 1992 nach Deutschland geflüchtet.

Jasmina Musić, Schauspielerin und Regisseurin, in Banja Luka (Bosnien-Herzegowina) geboren, lebt seit 1992 in Deutschland

Rüdiger Rossig, beschäftigt sich seit Mitte der 1980er Jahre mit (Ex-) Jugoslawien. Von 1995-98 arbeitete der Journalist, langjährige taz-Redakteur und Balkan-Historiker für UN und OSZE in Kroatien und Bosnien. Seit 2018 leitet er die bosnisch/kroatisch/serbische Redaktion der Deutschen Welle.

Die Veranstaltung findet als Livestream statt und wird für eine spätere Veröffentlichung auf www.boell.de aufgezeichnet.

 

Pressekontakt
Heinrich-Böll-Stiftung
Michael Alvarez Kalverkamp
Pressesprecher

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T +49 (0)30 285 34-202