Kunstprojekt: Mit Kreativität für das gute Leben

In Äthiopien sind Plastikkanister, "Jerekinas" genannt, allgegenwärtig. Sie sind Teil der Landschaft und fehlen in keinem Haushalt. Die SurVivArt-Künstler bauen mit ihnen eine Skulptur.

14. Juli 2011
Das Kunstprojekt „SurVivArt“ der Heinrich-Böll-Stiftung und ihrer Auslandsbüros hat Künstler/innen aus Äthiopien, Kambodscha, Myanmar, Nigeria, Thailand und der Tschechischen Republik dazu eingeladen, über das „Recht auf ein Gutes Leben“ zu reflektieren.

Kebreab Demeke, Robel Temesgen, Alafuro Sikoki, Segun Adefila, Adebimpe Adebambo, Oeur Sokuntevy, Neak Sophal, Tith Kanitha, Nino Sarabutra und Phyoe Kyi übersetzen gemeinsam mit den Menschen vor Ort Reflexionen über das „Gute Leben“ in ihre eigene Sprache. Bei einem Projekt aus Thailand etwa steht das Nachdenken über das eigene Konsumverhalten im Mittelpunkt. So wird in einem Survey gefragt: "Bist Du glücklich?" - und gleichzeitig die Antwort mit Lebenshaltungskosten in Verbindung gesetzt. In Äthiopien schaffen Dorfbewohner aus allgegenwärtigen Plastikkanistern ein lebendiges Kunstwerk, die Kinder setzen sich mit ihren Zukunftsträumen auseinander. In Kambodscha inspirieren Reiskochtöpfe die Künstler/innen, außerdem findet ein Flohmarkt der Erinnerungen statt. In Nigeria ließen sich die Künstler/innen von invasiven Wasserpflanzen und einem kreativen Kleidungsstück begeistern, sie inszenieren gemeinsam mit den Bewohnern in einer besonderen Straße eine eigene Performance.  

Mit „SurVivArt“ will die Heinrich-Böll-Stiftung einen weltweiten Brückenschlag zwischen Nachhaltigkeit, Geschlechtergerechtigkeit, Kunst und Kultur schaffen. Mit Unterstützung der hbs-Auslandsbüros zeigt „SurVivArt“ Perspektiven von Künstler/innen aus unterschiedlichen Regionen der Welt, hauptsächlich aus dem globalen Süden.  

Erstmalig wird „SurVivArt“ im Rahmen des Sommerfestivals ÜBER LEBENSKUNST (ÜLK) von 17. August bis 21. August im Haus der Kulturen der Welt präsentiert. Die Initiative ÜBER LEBENSKUNST sucht in künstlerischen und kulturellen Aktionen nach zeitgemäßen Lebensmodellen. An den vier Festivaltagen finden zahlreiche Workshops, Performances, Diskussionen und Konzerte statt.

Die Filmdokumentation von „SurVivArt“ wird als Teil des ÜLK-Klubs gezeigt, einem Forum, in dem Besucher/innen Ideen und Projekte diskutieren können. Die teilnehmenden Künstler/innen von „SurVivArt“ werden sich mittels Skype an den Diskussionen beteiligen.

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Mehr Infos zu „SurVivArt“: http://www.survivart.org