Von Benoît Lechat und Geneviève Warland
Ausgehend von einer kurzen Darstellung der Gesellschaft in Belgien mit dem dazu genötigten historischen Ausblick, werden zwei Hauptthesen dargelegt.
Zum einen, die politische Konfliktlösung des Antagonismus zwischen Wallonen und Flamen ist durch einen asymmetrischen Föderalismus und durch den Prozess eines „Föderalismus der Trennung“ gekennzeichnet, der den Weg zu einem auf der föderalen Ebene gesuchten Kompromiss erschwert.
Zum zweiten, der Ethnonationalismus in Belgien ist nicht als vorgegebenes Phänomen, sondern als politisches Konstrukt, eine Folge der „Sprachgrenze“ zwischen den flämischen und wallonischen Gebieten, zu verstehen. Er spiegelt sich in zwei Öffentlichkeiten und soziokulturellen Umwelten, die auseinander gehen, wider.
Anschließend werden Vorschläge zu der Neubildung einer gemeinsamen belgischen Öffentlichkeit skizziert.
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