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Memorial zur Geiselnahme in Beslan

Lesedauer: 2 Minuten

1. September 2004
Übersetzung: Jens Siegert

Heute wurden in der nordossetischen Stadt Beslan eine große Anzahl von Menschen als Geiseln genommen. Zum wiederholten Mal haben sich die Organisatoren dieser ungeheuerlichen Terrortat bewusst und überlegt friedliche und völlig unschuldige Menschen als Opfer ausgesucht. Besonders empörend ist es, dass darunter viele Kinder sind.

Im Laufe der vergangenen Jahre hat Memorial immer wieder die Politik der russischen Staatsführung im Gebiet der bewaffneten Auseinandersetzungen im Nordkaukasus scharf kritisiert.

Heute, zu einem Zeitpunkt, an dem Hunderte von Kindern in Gewehrläufen schauen, ist nicht die Zeit für Vorwürfe und Anschuldigungen.

Wir hoffen, dass die Führung der Russischen Föderation alles Mögliche tut, um die Geiseln zu retten. Denn genau das, der Schutz der Zivilbevölkerung vor Gewalt, darf die einzige Priorität im Handeln der Vertreter der Staatsgewalt sein.

Wir hoffen, dass sich die Trägödie vom Musical Theater Dubrowka in Moskau im Herbst 2002 nicht wiederholt.

Vorstand der Gesellschaft Memorial, Moskau

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