EU-Projekt 2011 "Europa für Bürgerinnen und Bürger"

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EU-Projekt 2011 "Europa für Bürgerinnen und Bürger"

Mit Unterstützung der Europäischen Union - Programm „Europa für Bürgerinnen und Bürger“: Strukturförderung für zivilgesellschaftliche Organisationen auf europäischer Ebene.

Ziele, Themen & Inhalte des Arbeitsprogramms

Die Heinrich-Böll-Stiftung beteiligt sich seit 2006 am Programm der Europäischen Kommission "Europa für Bürgerinnen und Bürger". Dieses Programm soll dazu dienen:

  • den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zur Interaktion und zur Partizipation an einem immer engeren Zusammenwachsen eines demokratischen und weltoffenen Europas zu geben, das geeint und reich in seiner kulturellen Vielfalt ist, und damit die Entwicklung des Konzepts der Bürgerschaft der Europäischen Union zu fördern
  • ein Verständnis für eine europäische Identität zu entwickeln, die auf gemeinsamen Werten, gemeinsamer Geschichte und gemeinsamer Kultur aufbaut
  • bei den Bürgerinnen und Bürgern ein Verständnis für die gemeinsame Verantwortung für die Europäische Union zu fördern
  • die Toleranz und das Verständnis der europäischen Bürgerinnen und Bürger füreinander zu vergrößern, dabei die kulturelle und sprachliche Vielfalt achten und fördern und zugleich zum interkulturellen Dialog beitragen.

In der programmatischen Arbeit der Heinrich-Böll-Stiftung stehen die Integration der Europäischen Union und die demokratische Weiterentwicklung der EU-Institutionen ebenfalls ganz weit oben auf der Aktivitätenagenda. Das Ziel ihrer Europaarbeit heißt: Europaweit Raum für offene Debatten über Erweiterung und Vertiefung der Europäischen Union schaffen.

Aktuell, wo die Europäische Union und damit alle ihre Bürgerinnen und Bürger vor den Fragen stehen, wie es weitergehen soll mit der zukünftigen Ausgestaltung der EU-Institutionen und der Schulden- und Eurokrise, wollen wir, die Heinrich-Böll-Stiftung, mit unseren Angeboten einen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen leisten.

Thematisch gliederte sich die europapolitische Arbeit der Heinrich-Böll-Stiftung in fünf Themenfelder. Einen Überblick über die vielfältige Auseinandersetzung mit den aktuellen Themen der Europäischen Union finden Sie auf den folgenden Seiten.

Im Mittelpunkt des Themenfeldes „Zukunft der Europäischen Union“ standen Fragen nach Demokratie und Verfasstheit der Union sowie aktuelle Fragen der europäischen Integration. Es fanden Diskussionsveranstaltungen in Brüssel, Prag, Warschau und Berlin zu Themen wie der EU-Mitgliedschaft Serbiens, zu Fragen der europäischen Außenpolitik oder zu den Prioritäten der jeweiligen EU-Ratspräsidentschaften statt. In Berlin wurde die europäisch besetzte Expert/innenkommission zu Schlüsselfragen der Zukunft der EU im 21. Jahrhundert fortgesetzt. Im Rahmen dieser Kommission konnte die umfangreiche Studie zum Thema „Solidarität und Stärke: Zur Zukunft der EU“ fertiggestellt werden und auf der jährlichen "EU, quo vadis?"-Konferenz vor international hochkarätigem Publikum vorgestellt und diskutiert werden.

Im Themenfeld „Aktive europäische Bürgerschaft, Beteiligung und Demokratie in Europa“ fand an unterschiedlichen Orten in Kroatien die Grüne Akademie 2020 statt, eine Sommerakademie, der eine Reihe von Fachgesprächen vorgeschaltet war. In Warschau wurden mehrere Aktivitäten im Bereich Gender / Geschlechtergleichstellung durchgeführt.

Im Themenfeld „Interkultureller Dialog“ konnte sich das Zagreber „Subversive Film Festival“ als ein zentraler Ort für zivilgesellschaftliche Debatte und Vernetzung in der Region etablieren. In Berlin beschäftigte sich eine internationale Konferenz, der eine Filmreihe vorgeschaltet war, mit dem Verhältnis der türkischen Einwanderer mit der deutschen Mehrheitsgesellschaft und in Prag wurde ein Film mit und über ehemalige Projektpartnerinnen produziert, der die schwierige Alltagssituation von Roma-Frauen thematisiert und Möglichkeiten des politischen und sozialen Engagements exemplarisch aufzeigt. Auch im Jahr 2011 wurde wiederum die Teilnahme von 10 Stipendiat/innen an der Weimarer Sommerakademie gefördert, wo sich junge Menschen aus West und Ost austauschen, dieses Mal über Emanzipation und Menschenrechte.

Im Mittelpunkt des Themenfeldes „Auswirkungen von EU-Politiken auf die Gesellschaften“ stand im Arbeitsprogramm 2011 das Thema Energiepolitik. In Berlin und Warschau fanden hierzu eine Reihe von internationalen Konferenzen und öffentlichen Diskussionsveranstaltungen statt.

Im Themenfeld „Wohlbefinden der Menschen in Europa“ wurden Optionen zur Ausgestaltung der europäischen Klima- und Energiepolitik im Mittelmeerraum im Rahmen eines Planspiels in Barcelona aktiv erarbeitet und die Folgen der Reaktorkatastrophe in Fukushima auf die Energiepolitik auf einer internationalen Konferenz in Berlin diskutiert. Weitere Themen einer Konferenz und eines Besuchsprogramms waren die Zukunft der Städte und die sozial-ökologische Ausgestaltung der Marktwirtschaft.


Träger
der Aktivitäten der Heinrich-Böll-Stiftung sind dabei die Stiftungszentrale in Berlin, die Auslandsbüros in Warschau, Prag, Zagreb und das EU-Regionalbüro in Brüssel in Kooperation mit der Grünen Bildungswerkstatt Österreich.


Zielgruppen
Das Projekt "Europa für Bürgerinnen und Bürger" richtete sich insbesondere an folgende Zielgruppen in den verschiedenen Ländern Europas:

  • Junge Unionsbürger/innen zwischen 18 und 30
  • Zivilgesellschaftliche Organisationen
  • Expert/innen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, internationalen Organisationen und den Medien
  • Multiplikator/innen im Bereich europäische Integration und einzelner europäischer Politikfelder
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