Reihe Interkulturalität & Politik # 9
Heinrich-Böll-Stiftung, Vera Lorenz, Pressesprecherin
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ENDSTATION DÖNERBUDE?
Eine kritische Auseinandersetzung mit der jüngsten Integrationsdebatte
Datum: 23. Februar 2009 (Mo), 19.00 Uhr
Ort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin-Mitte
Mit:
Reiner Klingholz, Geschäftsführer Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, Berlin
Öczan Mutlu, Bildungspolitischer Sprecher Bündnis 90 / Die Grünen im Abgeordnetenhaus Berlin
Klaus Bade, Vorsitzender des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration, Berlin
Kenan Kolat, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Berlin
Moderation: Ralf Fücks, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin
Rund ein Drittel aller Kinder wächst in der Bundesrepublik in Familien mit Migrationshintergrund auf. Die Schwierigkeiten bei der Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderern auch der zweiten und dritten Generation sind bekannt. Und doch hat eine jüngst vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung veröffentlichte Studie über Integrationserfolge in Deutschland ein immenses Echo ausgelöst.
Die Forscher des Instituts hatten aus den Daten der offiziellen Bevölkerungsstatistik einen "Index zur Messung von Integration" erstellt. Die Studie formuliert die Ergebnisse prägnant: Zugewanderte sind im Durchschnitt schlechter gebildet, häufiger arbeitslos und weniger gesellschaftlich eingebunden als ihre Mitbürger ohne Migrationshintergrund. Am "schlechtesten integriert" ist dabei ausgerechnet eine der größten Zuwanderungsgruppen, die aus der Türkei.
Die Reaktionen auf die Studie sind kontrovers. Für die einen zeigt sie die dramatischen Missstände der deutschen Integrationspolitik. Nochmehr Anstrengungen seien erforderlich. Für andere überbetont die Studie ethnische Herkunft und vernachlässigt soziale Faktoren. So verführe sie zu vorschnellen Schuldzuweisungen.
Vor dem Hintergrund der Studie diskutieren wir folgende Fragen:
Was sind sinnvolle Indikatoren für den Integrationserfolg? Welchen Einfluss haben kulturelle Faktoren bei der Integration von Migrantinnen und Migranten, welchen Einfluss hat die Kultur der Mehrheitsgesellschaft? Was lehrt uns der Blick ins Ausland? Welche Schlussfolgerungen können wir für die Integrationspolitik ziehen? Wie muss Schule gestaltet werden, um als Integrationsmotor zu wirken?
Informationen:
Mekonnen Mesghena
E-Mail: citizenship@boell.de
Fon: 030-28534-240
Link zur Studie "Ungenutzte Potenziale. Zur Lage der Integration in Deutschland"