Paradiese in der Krise
Heinrich-Böll-Stiftung, Karoline Hutter, Pressesprecherin
Schumannstraße 8, 10117 Berlin-Mitte, gegenüber dem
Deutschen Theater; T 030-285 34 - 202 F 030-285 34 - 494
mobil 0160-365 77 22 Email hutter@boell.de , Internet www.boell.de
Paradiese in der Krise - Transparenz und neue Regeln für Regulierungs- und Steueroasen
Tagung
Datum: Dienstag, 9. Juni 2009, 12.30 - 21.30 Uhr
Ort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8 , Berlin-Mitte
U. a. mit:
- Jack Blum, US-amerikanischer Rechtsanwalt und Regierungsberater
- John Christensen, Tax Justice Network, London
- MR Michael Findeisen, Bundesministerium der Finanzen
- Dr. Gerhard Schick, MdB, Bündnis 90/Die Grünen
- Berthold Welling, Bundesverband der Deutschen Industrie
- Reinhard Bütikofer, Bündnis 90/Die Grünen, Kandidat für das Europaparlament
- Barbara Unmüßig, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung
- Heike Göbel, Frankfurter Allgemeine Zeitung
- Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen, Universität Frankfurt/M
INTERVIEWS:
Die ReferentInnen stehen am 9. und 10. Juni auf Anfrage für Interviews zur Verfügung. Eine Auswahl der Kurzbiografien finden Sie weiter unten.
Details zum Programm und Thesenpapiere der ReferentInnen sowie Hintergrundinformationen finden Sie unter: www.boell.de/finanzkrise.
Wie ist es möglich, dass die Finanzkrise scheinbar aus dem Nichts über die Welt hereinbrach? Wieso konnten die zuständigen Aufsichtsbehörden sie nicht voraussehen?
Es war möglich, weil viele der hochspekulativen Geschäfte im Verborgenen stattfanden: in Steuer- und Regulierungsoasen. Dort ist ein Schattenbankensystem entstanden, das u.a. aus unzureichend regulierten Banken und Hedgefonds besteht und zu einer erheblichen Destabilisierung des gesamten Finanzsystems beiträgt.So war beispielsweise ein großer Teil der gefürchteten hypothekenbasierten Wertpapiere in sogenannten Zweckgesellschaften in Regulierungsoasen angelegt.
Wir laden ein zu einer Diskussion mit Regierungsvertretern, Politikern, Vertretern internationaler Organisationen und der Zivilgesellschaft, in der wir folgenden Fragen nachgehen wollen: Wie funktionieren Regulierungs-und Steueroasen? Wie destabilisieren sie das internationale Finanzsystem und ermöglichen Steuervermeidung und -hinterziehung? Welche konkreten Regulierungen sind notwendig?
Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung.
KURZBIOGRAFIEN:
Jack Blum
arbeitete als Regierungsberater und Rechtsanwalt u. a. für Baker&Hostetler, eine der bekanntesten und meist renommierten amerikanischen Anwaltskanzleien
mit über 600 Anwälten in Washington D.C. Mittlerweile hat sich Blum selbständig gemacht und vertritt u.a. Opfer von Finanzverbrechen und Betrug, seine
Arbeitsschwerpunkte sind Geldwäschedelikte und internationale Steuerflucht. Blum ist Vorstandsmitglied des Violence Policy Centers und des Fund for
Constitutional Government.
John Christensen
ist Mitgründer und Direktor des Tax Justice Network, einer internationalen Nichtregierungsorganisation, die sich für eine demokratisch bestimmte, progressive
Verteilung der Steuerlast und für Transparenz auf den internationalen Finanzmärkten einsetzt. Der Wirtschaftsprüfer und Entwicklungsökonom wurde 2008 vom Vatikan
mit einer Gerechtigkeits- und Friedensmedaille für seine Teilhabe an der Internationalen Entwicklungsarbeit geehrt.
Pressekontakt:
Annette Maennel, maennel@boell.de , T 030-28534-201
Fachkontakt:
Monika Steins, steins@boell.de, T 030.285 34-244
- Dossier: Wege aus der Weltwirtschaftskrise