Bürgerorientierte Gesundheit in Deutschland

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27. September 2011
W1 - Werner Fürstenberg und Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Schwartz, W2 - Klaus Böttcher und Prof. Dr. Dr. Alf Trojan, W3 - Prof. Ilona Kickbusch PhD und Hannelore Loskill, W4 - Erik Meinhardt und Dr. Stefan Etgeton

Im deutschen Gesundheitswesen kommen Bürgerinnen und Bürger nur als willige Beitragszahler und gefügige Patienten vor. Die Ausgestaltung des Systems und der Versorgungsstrukturen obliegt dem Staat und der Selbstverwaltung von Kassen und Ärzteschaft. Die Verantwortung für die Bewahrung und die Wiederherstellung der Gesundheit wird vor allem den Ärztinnen und Ärzten und anderen Gesundheitsberufen zugeschrieben. Dagegen wird die System- und die Gesundheitsverantwortung von Versicherten und Patienten nur sehr unzureichend eingefordert - und kann individuell auch kaum eingebracht werden. Die „Bürgerpotenziale“ für Gesundheit gehen dem deutschen Versorgungssystem weitgehend ungenutzt verloren.

Zugleich wächst die Unzufriedenheit der Health Professionals. Sie fühlen sich vom Gesundheitswesen vielfach mehr behindert als unterstützt. Das Gesundheitssystem erscheint ihnen als anonymer bürokratischer „Apparat“, der vor allem daran interessiert ist, sich selbst und seine zahlreichen Privilegien zu erhalten. Damit bindet eine überbordende Kontrollbürokratie wertvolle Ressourcen und zieht die eigentlichen Gesundheitsversorger von den Bürgern, den Patienten und allen anderen Hilfebedürftigen ab.

Das deutsche Gesundheitswesen vergeudet große Potenziale durch eine Kultur des Misstrauens, der Überbürokratisierung, der Intransparenz und der vielfachen Bevormundung. Was fehlt, ist eine bürgerorientierte, transparente und qualitätsorientierte Steuerung der Gesundheitsversorgung, bei der Versicherte, Patient/innen, Ärzt/innen, Pflegeberufe und andere Gesundheitsberufe ihre individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse einbringen können und eingelöst sehen.

Wege zu einem solchen System möchten wir mit der Tagung „Bürgerorientierte Gesundheit in Deutschland“ diskutieren. Lösungsansätze werden dabei konsequent von den Bürger/innen her gedacht. Denn an ihren Bedürfnissen – ob als Versicherte, Patient/innen oder „Gesundheitsdienstleistende“ – hat ein künftiges Gesundheitssystem sich zu orientieren. Aus den Arbeitsergebnissen wird eine Dokumentation entstehen.

Bürgerorientierte Gesundheit in Deutschland
   
Herausgeber/in Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit dem MetaForum – Innovation für mehr Gesundheit Unterstützt vom Fürstenberg Institut GmbH und KKH Allianz
Erscheinungsort Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, 10117 Berlin
Erscheinungsdatum 27. 2011
Seiten 14
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