Synthetische Düngemittel verbrauchen bei der Herstellung enorm viel Energie. Bei industrieller Landwirtschaft ist sie für bis zu 50 % des Energieverbrauchs pro Hektar verantwortlich. Anders als bei kreislauforientierter Landwirtschaft wird hier nicht hofeigener Kompost oder Mist in den Boden eingearbeitet, sondern Stickstoff in Form von Dünger zugekauft. Das kann kurzfristig den Ertrag steigern – langfristig aber wird Humus schneller abgebaut und Nährstoffe und Kohlenstoff lassen sich schlechter speichern. Der zusätzliche Stickstoff kann kaum aufgenommen werden, die Stickstoffüberschüsse werden ins Grundwasser ausgewaschen und über Lachgas emittiert – ein deutlich wirksameres Treibhausgas als CO2. Die Problematik verschärft sich, wenn aufgrund von Klimawandel und Dürren zu wenig Wasser vorhanden ist und dadurch die Pflanzenverfügbarkeit weiter sinkt. Mehr Düngemittel und Pestizide sind somit keine Lösung für die Klimakrise.
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