Pressemitteilung: Die antifeministische Männerrechtsbewegung










Expertise im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung


20. Januar 2012



Am 20. Januar erscheint "Die antifeministische Männerrechtsbewegung. Denkweisen, Netzwerke und Online-Mobilisierung", eine Expertise im Auftrag des Gunda-Werner-Instituts in der Heinrich-Böll-Stiftung und der Landesstiftungen der Heinrich-Böll-Stiftung in NRW, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Erstellt wurde sie von Hinrich Rosenbrock, Lehrassistent an der Ruhr-Universität Bochum.

Im Mittelpunkt steht die antifeministische Männerrechtsbewegung, sogenannte Männerrechtler, die sich gegen Frauen- und Gleichstellungspolitik, Gender Mainstreaming und Feminismus auflehnen. In ihren Blogs und Online-Debatten werden Männer oftmals als Opfer von Frauen- und Gleichstellungspolitik und des Feminismus dargestellt, über Frauenförderung wird geklagt.

Der Autor Hinrich Rosenbrock nennt als Ziele der antifeministischen Männerrechtsbewegung: "Es geht den Akteuren – und das sind nicht nur Männer - um die Stärkung oder zumindest den Erhalt männlicher Vorrechte und das Zurückdrängen feministischer Argumentationen bzw. Institutionen. Dies gipfelt teilweise in Vernichtungsphantasien gegen den Feminismus und auch gegen einzelne feministische Personen." Die Expertise stellt heraus, dass diese Bilder von Männlichkeit von den meisten Männern nicht geteilt werden. "Da die Antifeministen jedoch Männer, die ihren Vorstellungen nicht entsprechen, ausgrenzen, sind sie zu großen Teilen nicht nur frauen- sondern auch männerfeindlich", so Rosenbrock weiter.

Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, stellt die Expertise in den Zusammenhang mit der Ende 2011 veröffentlichten Langzeitstudie "Deutsche Zustände" des Soziologen W. Heitmeyer: "Wir müssen damit rechnen, dass sich rechtsextreme Haltungen und eine 'Ideologie der Ungleichwertigkeit' weiter ausbreiten. Das bedroht die demokratische Basis und spielt vor allem dem Rechtspopulismus in die Hände. Ein Grund ist eine wachsende sozioökonomische Verunsicherung, die auch traditionelle Männlichkeitsbilder reanimiert. Hier sind Aufklärung und Information unabdingbar. Unsere Expertise soll dazu beitragen.“

Die Publikation

Die antifeministische Männerrechtsbewegung

Denkweisen, Netzwerke und Online-Mobilisierung

Eine Expertise für die Heinrich-Böll-Stiftung

von Hinrich Rosenbrock

Band 8 der Schriften des Gunda-Werner-Instituts

Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung 2012,

174 Seiten

Das pdf auf www.boell.de

» Interview mit Hinrich Rosenbrock, in dem er die wichtigsten Ergebnisse seiner Arbeit nennt

Kontakt zu Hinrich Rosenbrock über Vera Lorenz,

Pressestelle Heinrich-Böll-Stiftung, Email presse@boell.de

Fachkontakt in der Heinrich-Böll-Stiftung:
Henning von Bargen, Leitung Gunda-Werner-Institut

für Feminismus und Geschlechterdemokratie,

T 030 - 28534 180, Email: vonbargen@boell.de
www.gunda-werner-institut.de

Pressearbeit:

Vera Lorenz, T 030-28534-217, Email presse@boell.de

Die Veranstaltung:
Am Freitag, den 3. Februar wird in Köln

von 16 bis 19 Uhr die Expertise vorgestellt und diskutiert.

Ort ist das Bezirksrathaus Köln-Mühlheim, Wiener Platz 2a,

Erdgeschoss, VHS-Saal

Ein Livestream ist eingerichtet

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