Kurzbiografien der ReferentInnen und ModeratorInnen

Lesedauer: 9 Minuten

3. März 2008

Yiftach Ashkenazy - Autor

Yiftach Ashkenazy wurde 1980 in Karmiel, einer kleinen Stadt im Norden Israels, geboren. Nach dem Wehrdienst in der israelischen Armee, der seine Weltsicht nach eigenen Angaben nachhaltig prägte, begann er 2003 mit dem Geschichtsstudium in Jerusalem. Zu dieser Zeit erschien auch sein literarisches Debüt „Die Geschichte vom Tod meiner Stadt”, das 2007 in der Sammlung Luchterhand veröffentlicht wurde. Im selben Jahr tourte Ashkenazy mit fünf anderen internationalen jungen Literaten im Rahmen des Essay-Wettbewerbs von Young-Euro-Connect durch Deutschland. In seinem neuen Roman „Mein erster Krieg” erzählt Ashkenazy Augenblicke aus dem Leben von alten Männern, geschundenen Frauen und verunsicherten Soldaten und spiegelt darin die Geschichte und Gegenwart des modernen Israels wider. Yiftach Ashkenazy lebt als freier Schriftsteller in Jerusalem.

Christoph Bartmann

Christoph Bartmann, geb. 1955, studierte in Düsseldorf und Wien Germanistik und Geschichte. Nach seiner Promotion im Jahr 1982 arbeitete er als Lehrbeauftragter für Neuere Germanistik an der Universität Wien, anschließend als DAAD-Lektor an der Universidade Nova in Lissabon. Seit 1988 ist er für das Goethe-Institut tätig, zuerst in Düsseldorf, Prag und München. 1999 übernahm er die Leitung des Goethe-Instituts in Kopenhagen. Im Jahr 2006 wurde er Leiter der Abteilung Wissen und Gesellschaft, seit 2008 leitet er die Abteilung Kultur und Information in der Zentrale des Goethe-Instituts in München. Bartmann schreibt als Literaturkritiker für die Süddeutsche Zeitung und andere Medien.




Botschafter Yoram Ben-Zeev

Botschafter Yoram Ben-Zeev wurde 1944 in Israel geboren. Nach seinem Abschluss an der Hebrew University in Nahost-Wissenschaften und Politologie trat er 1973 in den Dienst des israelischen Außenministeriums ein. Dort war er u.a. tätig als Referent für Grundsatzfragen in der Middle East Division, als Koordinator des Friedensprozesses und Amtierender Stellvertretender Generaldirektor für Nahost und auch als Gesandter des Ministerpräsidenten in Vorbereitung des Zweiten Camp David Summit. Seine diplomatische Laufbahn führte ihn als Konsul nach Hong Kong, als Ersten Sekretär in die Botschaft von Manila und als Generalkonsul für die Southwestern Union State nach Los Angeles. Seit Dezember 2007 ist Yoram Ben-Zeev Botschafter des Staates Israel in Deutschland.


Georg M. Blochmann - Moderator

Georg M. Blochmann studierte Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Germanistik. Danach war er als Lektor in einem Kunstverlag tätig. Es folgten Jahre freiberuflicher Tätigkeit als Kurator, Lektor und wissenschaftlicher Mitarbeiter. Im Jahr 1995 trat er bei Inter Nationes ein, wo er den Publikationsbereich betreute. Im Jahr 2002 ging Blochmann als regionaler Koordinator für die Kulturprogramme der Region Südosteuropa nach Athen und übernahm 2006 die Leitung des Goethe-Instituts Tel Aviv.








Ralf Fücks - Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung

Ralf Fücks, 1951 in Edenkoben (Pfalz) geboren, amtiert seit 1996 als Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Themen Nachhaltige Entwicklung, Migration, Zukunft Europas und Internationale Politik. Er ist verantwortlich für Strategie und Programmentwicklung in den Bereichen politische Bildung Inland, Europa und Nordamerika wie auch für die „Grüne Akademie“, das Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung und das Archiv „Grünes Gedächtnis“. Ralf Fücks studierte Sozialwissenschaften, Ökonomie und Geschichte und engagierte sich in der Studentenbewegung in Heidelberg und Bremen.1982 schloss er sich den GRÜNEN an. 1985-1989 war er Mitglied der Bremischen Bürgerschaft; 1989 wurde er zum Sprecher des Bundesvorstandes der GRÜNEN gewählt. 1991 kehrte Fücks in die Bremer Politik zurück und wurde Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz sowie Bürgermeister in der Bremer Ampelkoalition.

Assaf Gavron - Autor

Assaf Gavron wurde 1968 geboren, wuchs in Jerusalem auf und studierte in London und Vancouver. Er hat bislang drei Romane sowie einen Band mit Erzählungen veröffentlicht und ist in Israel Bestsellerautor. Gavron hat Jonathan Safran Foer und J.D. Salinger ins Hebräische übersetzt. Er ist Sänger und Songwriter der israelischen Kultband The Mouth and Foot. Er war an der Entwicklung des Computerspiels Peacemaker beteiligt, das den Nahost-Konflikt simuliert. Nach Jahren in London lebt Gavron nun mit seiner Familie in Tel Aviv. In seinem letzten Roman „Ein schönes Attentat“ beschreibt der Autor den alltäglichen Wahnsinn im Nahen Osten, indem er sowohl die israelische als auch die palästinensische Position zu Wort kommen lässt. Das Buch erschien im Februar 2008 in der Sammlung „Luchterhand“ und ist Gavrons erste Publikation in deutscher Sprache.



Katharina Hacker - Autorin

Katharina Hacker, geboren 1967 in Frankfurt/Main, studierte Philosophie, Geschichte und Judaistik in Freiburg und Jerusalem. Während ihres Aufenthaltes in Israel arbeitete sie mehrere Jahre als Deutschlehrerin und an der School for Cultural Studies in Tel Aviv. Seit 1996 lebt Katharina Hacker als freie Schriftstellerin und Übersetzerin in Berlin. 1999 nahm sie am Literaturwettbewerb in Klagenfurt teil und erhielt 2002 ein Stipendium auf Schloss Wiepersdorf. 2005 wurde sie mit dem Stadtschreiberpreis von Bergen-Enkheim der Stadt Frankfurt/Main geehrt, ein Jahr später mit dem d.lit–Literaturpreis der Stadtsparkasse Düsseldorf. Als den besten Roman des Jahres 2006 zeichnete der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Hackers Roman „Die Habenichtse“ mit dem Deutschen Buchpreis aus. Im Herbst 2007 erschien ihre Prosagedichtssammlung „Überlandleitung“.

Shelly Kupferberg - Moderatorin

Shelly Kupferberg, geboren 1974 in Tel Aviv, wuchs in West-Berlin auf. Bereits während des Studiums an der Frein Universität Berlin (Publizistik sowie Theater- und Musikwissenschaft) arbeitete sie als Journalistin und Moderatorin beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk – vorwiegend für DeutschlandRadio, radiomultikulti und rbb-Fernsehen. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Kultur- und Gesellschaftsthemen sowie jüdische und israelische Kultur im Speziellen. Seit 1997 arbeitet sie regelmäßig im kuratorischen Bereich für die Jüdischen Kulturtage Berlin und organisiert ehrenamtlich bei JournalistsNetwork Austauschprogramme für deutsche und israelische Journalisten.




Katja Lange-Müller - Autorin

Katja Lange-Müller ist 1951 in Berlin-Lichtenberg geboren. Sie lernte Schriftsetzerin und arbeite anschließend als pflegerische Hilfskraft auf psychiatrischen Stationen. Von 1979 bis 1982 studierte Lange-Müller Literatur in Leipzig und lebte ein Jahr in der Mongolei, bevor sie 1984 in den Westen Berlins übersiedelte, wo sie heute als freie Schriftstellerin lebt. 1986 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis. Ihre zweiteilige Erzählung „Verfrühte Tierliebe“ wurde 1995 mit dem Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet. 2002 war sie Stadtschreiberin in Mainz und wurde ferner mit dem Preis der Fernsehsender ZDF und 3sat geehrt. Katja Lange-Müllers neuer Roman „Böse Schafe“ erzählt von einer amour fou im geteilten Berlin der 80er-Jahre und wurde im vergangenen Jahr für den Deutschen Buchpreis nominiert.


Ron Leshem - Autor

Ron Leshem, 1976 in der Nähe von Tel Aviv geboren, arbeitete als Journalist bei der israelischen Tageszeitung „Yedioth Achronot“. 2002 wurde er stellvertretender Chefredakteur der Tageszeitung „Maariv“ und gehört seit 2006 der Programmdirektion des Fernsehsenders „Channel Two“ an. Leshems erster Roman „Wenn es ein Paradies gibt“ führte in Israel über ein Jahr die Bestsellerliste an. Das Debüt wurde 2006 mit dem bedeutendsten Literaturpreis des Landes, dem Sapir-Preis, ausgezeichnet und unter dem Titel „Beaufort“ verfilmt. Der Film erhielt auf der Berlinale 2007 den Silbernen Bären und wurde als bester fremdsprachiger Film für den diesjährigen Oscar nominiert.







Eshkol Nevo - Autor

Eshkol Nevo, 1971 in Jerusalem geboren, aufgewachsen in Detroit und Israel, arbeitete zunächst als Werbetexter und unterrichtet heute Kreatives Schreiben an den Universitäten in Tel Aviv und Jerusalem. „Vier Häuser und eine Sehnsucht“, Nevos erster Roman, stand monatelang auf der Bestsellerliste in Israel und wurde 2005 mit dem Golden Book Prize ausgezeichnet. Das Buch wird gerade europaweit übersetzt. Es erschien im Februar 2007 bei dtv in einer Übersetzung von Anne Birkenhauer. Eshkol Nevo erzählt darin von den vielfältigen Perspektiven und Seelenlagen der Bewohner eines Jerusalemer Vorortes. Das Buch spielt in der Zeit nach der Ermordung Jizchak Rabins, als Terroranschläge das Land erschüttern, die Hoffnung auf Frieden zunichte gemacht und der Friedensprozess eingefroren wird.



Ulrich Peltzer - Autor

Ulrich Peltzer wurde 1956 in Krefeld geboren. Er studierte Philosophie und Psychologie in Berlin, wo er seit 1975 lebt. Seit 1987 erscheinen seine Bücher im Amman Verlag: „Die Sünden der Faulheit“, 1987; „Stefan Martinez“, 1995; „Alle oder keiner“, 1999 und „Bryant Park“, 2002, wofür er 2003 den Bremer Literaturpreis erhielt. Darüber hinaus wurde er 1997 mit dem Anna-Seghers-Preis und 2001 mit dem Niederrheinischen Literaturpreis ausgezeichnet. Im Jahr 2007 erschien sein Gegenwartsroman „Teil der Lösung“. Peltzer erzählt darin von den Zeiten vor dem Terror und der Zuspitzung neuer Radikalisierungen. „In einer Zeit, in der die Angst vor dem Unbekannten, die Angst vor dem Terror so allgegenwärtig und gleichzeitig so diffus geworden ist, dass man Wissenschaftler schon allein wegen verdächtiger Wortwahl in ihren Texten in Untersuchungshaft nimmt, ist dieser Roman fast ein Fall für die Bundesanwaltschaft“, schreibt Volker Weidermann in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über das Buch.

Esther Schapira - Moderatorin

Esther Schapira, geboren 1961, studierte Germanistik und Anglistik sowie Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft. Seit 1995 ist sie Redakteurin für Politik und Gesellschaft und Ressortleiterin der Abteilung Zeitgeschichte beim Fernsehen des Hessischen Rundfunks. Ihre Filme wurden u. a. mit dem Deutschen Kritikerpreis und dem Prix Europa ausgezeichnet. Im vergangen Jahr erhielt Esther Schapira - zusammen mit Dr. Georg M. Hafner - die Buber-Rosenzweig-Medaille vom Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Natan Sznaider - Autor

Natan Sznaider wurde 1954 in der Nähe von Mannheim geboren und lebt seit 1974 in Israel. Er ist Professor für Soziologie und lehrt am Academic College in Tel Aviv. Er selbst sieht sich als Zionist, hält aber die Vorstellung, Israel sei der einzige Ort für Juden in der Welt, für überholt. Zusammen mit Daniel Levy schrieb er das Buch „Die Erinnerung im globalen Zeitalter: Der Holocaust“ und gab mit Angelika Poferl den Band „Ulrich Becks kosmopolitischer Begriff“ heraus. Sznaiders neueste Publikation „Gedächtnisraum Europa. Die Visionen des europäischen Kosmopolitismus. Eine jüdische Perspektive“ erscheint im April 2008.

Michal Zamir - Autorin

Michal Zamir wurde 1964 in Tel Aviv geboren und ist die Tochter von Zvi Zamir, der zur Zeit des Münchner Attentats von 1972 den Mossad führte. Sie hat als 18- bis 20-Jährige ihren Armeedienst abgeleistet. Ihr erster auf Deutsch veröffentlichter Roman „Das Mädchenschiff“, übersetzt von Ruth Achlama, erschien 2007 im marebuchverlag. Eine junge Israelin erzählt darin von ihrem Wehrdienst auf einem Fortbildungsstützpunkt für höhere Offiziere. Zamirs Roman „berichtet von einer umfassenderen weiblichen Erfahrung – existenzieller Belästigung –, und das mit Mut und Humor“ (Schiri Lev Arie, Ha’aretz). Das Mädchenschiff sei nicht autobiographisch, sagt Michal Zamir, dennoch habe sie zwanzig Jahre gebraucht, ehe sie dieses Buch schreiben konnte. Sie lebt mit ihrer Tochter in Tel Aviv und ist Dozentin für hebräische Literatur an der dortigen Universität.


Raul Zelik - Autor

Raul Zelik, 1968 in München geboren, studierte Politikwissenschaften und Lateinamerikanistik und lebt in Berlin. Zahlreiche Reisen führten ihn nach Lateinamerika und ins Baskenland. Er schrieb die Romane „Friß und stirb trotzdem“, „La Negra“, „Bastard“, außerdem den Erzählband „Grenzgängerbeatz“ und das Sachbuch Made in Venezuela. Zelik war Stipendiat der Klagenfurter Literaturklasse beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb, wurde mit dem Alfred-Döblin-Stipendium sowie dem Walter-Serner-Preis ausgezeichnet. Sein Buch „Berliner Verhältnisse“ wurde 2005 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Zuletzt übersetzte Zelik mit Petra Elser den Roman „Der gefrorene Mann“ von Joseba Sarrionandia vom Baskischen ins Deutsche. Raul Zeliks neuer Roman „Der Bewaffnete Freund“ erschien 2007 im Blumenbar Verlag.

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