Seit den 90er Jahren kooperiert das Stiftungsbüro in Ramallah mit dem Media Development Center der Birzeit Universität in Palästina, vor allem seinem Radio Training Center. Zum einen fördern wir die Ausbildung von jungen Journalistik-StudentInnen im Bereich Radiojournalismus. In einem Studio produzieren die StudentInnen täglich eigene Sendungen. Außerdem finanzieren wir die Erstellung von Handbüchern für das Studium. Zum anderen wird mehrfach im Jahr ein so genanntes ‚in-house-training’ für RundfunkjournalistInnen durchgeführt. Erfahrene deutsche JournalistInnen vermitteln z.B. in Sachen Rundfunksprache, Nachrichtenzusammenstellung, Magazinsendungen, Interviewtechniken, aber auch Medienmanagement praktische Kenntnisse für das journalistische Handwerk.
Die Stiftungsbüros in Ramallah und Beirut veröffentlichten gemeinsam einen (englischsprachigen) Report über Medien und Meinungsfreiheit im Arabischen Nahen Osten: Walking a Tightrope – News Media and Freedom of Expression in the Arab Middle East (PDF), zusammengestellt von Laila Al-Zubaidi. Die Studie gibt Auskunft über die rechtlichen Bedingungen für mediale Aktivitäten in den arabischen Staaten, schildert Zensurpraxis, die medienethische Debatte, den Widerstand von JournalistInnen und zivilrechtlichen Organisationen usw.
Das Cairo Institute for Human Rights Studies konnte mit unserer Unterstützung eine (englischsprachige) Studie über die Rolle der ägyptischen Presse im Demokratisierungsprozess (Yorck von Korff, Missing the Wave - Egyptian Journalists’ Contribution to Democratization in the 1990s, DOI, Hamburg 2003) ins Arabische übersetzen.
Im Vorfeld des zweiten World Summit on the Information Society (WSIS) haben wir in Zusammenarbeit mit verschiedenen zivilgesellschaftlichen Gruppen in Ägypten, Jordanien, der Westbank und dem Gazastreifen eine Reihe von Seminaren und Workshops für arabisches NROs organisiert, die der Vorbereitung dieses Gipfeltreffens in Tunis im November 2005 dienten. Auf Basis der in Deutschland unter Mitarbeit der Heinrich-Böll-Stiftung erarbeiteten Charta der Bürgerrechte für eine nachhaltige Wissensgesellschaft wurde eine wirksame Interessensvertretung der arabischen Zivilgesellschaften auf dem Gipfel ermöglicht, um eine breite Teilhabe der Menschen dieser Region an der Entwicklung einer Wissensgesellschaft zu gewährleisten. Auf dem zweiten WSIS-Gipfel organisierten wir Informations- und Diskussionsveranstaltungen.
Folgende Publikationen sind dazu erstellt worden:
- Visions in Process - Geneva 2003 - Tunis 2005 (PDF), Dezember 2003
- Visions in Process II - Geneva 2003 - Tunis 2005 (PDF), October 2005
Neben Fortbildungskursen für JournalistInnen zu bestimmten Themen (Umwelt und Nachhaltigkeit, Frauenrechte, Gewalt gegen Frauen) haben wir verstärkt begonnen, in Kooperation mit der Deutschen Welle ein spezifisches Training für Medienmanagement vor allem für Radiostationen anzubieten.
Die Übersetzung der Dissertation von Jamal Nazzal über die Entwicklung des palästinensischen Rundfunks und seine Rolle für die Demokratieentwicklung in Palästina nach den Oslo-Verträgen wurde von dem Büro in Ramallah finanziert.