Strategisches Management und kulturelle Dynamiken an deutschen Universitäten

Entwicklung und Anwendung eines kohäsionsorientierten Universitätskulturmodells

10. November 2011
Nora Krzywinski, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Strategisches Handeln deutscher Universitäten hat in den letzten 15 Jahren stark zugenommen, auch wenn über das tatsächlich mögliche Ausmaß einer strategischen Ausrichtung nicht immer Konsens besteht. Damit einher gehend gab es eine Vielzahl an rechtlichen und strukturellen Weiterentwicklungen (Stichwort NPM), die Kommunikations- und Partizipationsprozesse beeinflusst und die interne Organisationskultur verändert haben.

Forschung zum Kulturbegriff bzw. zum Konzept der Organisationskultur zeichnet sich durch einen Fokus auf Konzepte aus, die in Gemeinschaften und Organisationen inhaltliche Homogenisierung und strukturelle Kohärenz unterstellen. Diese Ansätze werden einer globalisierten und netzwerkorientierten Welt allerdings nicht mehr gerecht, weshalb zunehmend kollektive und kohäsionsorientierte Kulturbegriffe in den Diskurs eingehen. Diese ermöglichen multikollektive, dynamische Gruppenzugehörigkeiten und gehen entsprechend von heterogenen Kulturinhalten aus. Zusammengehalten werden solch flexible Kulturen durch kohäsive Bänder, die kontext- und gruppenspezifisch entstehen; kulturelle Dynamiken können Organisationskultur aus managementorientierter Sicht beeinflussen, so dass organisationsemergente Zielerreichungsprozesse entstehen.

Auch deutsche Universitäten können in ihrer Komplexität und Funktionalität durch ein kohäsives Kulturmodell adäquater beschrieben werden, als es traditionelle Universitätskulturansätze vermochten, womit die Dissertation eine theoretische Forschungslücke schließen wird. Darüber hinaus werden mittels episodischer Interviews kulturelle Dynamiken exploriert, die in strategischen Prozessen an Universitäten wirken. Diese sollen einerseits in ein datenbegründetes Modell von Universitätskultur münden und andererseits den Universitätsmitgliedern aktives Wissen um kulturelle Dynamiken in strategischen Prozessen bereitstellen, um derartige Zielerreichungsprozesse universitätsadäquat und erfolgreich gestalten zu können.

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