Die Transformation Palästinas

Lesedauer: 2 Minuten

Die Palästinenser 60 Jahre nach der "Nakba"

3. März 2010

Zum 60. Jahrestag der Gründung des Staates Israel fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, die sich mit der israelischen Geschichte befassten. Das historische Ereignis hatte jedoch einschneidende Folgen nicht nur für das jüdische, sondern auch für das palästinensische Volk. Etwa 800.000 Palästinenser mussten als Vertriebene und Flüchtlinge im Krieg 1948/49 ihre Heimat verlassen. 170.000 Palästinenser blieben in Israel, wurden Bürger/innen des Staates und sind in den vergangenen 60 Jahren zu einer Minderheit im
jüdischen Staat geworden. Die Flüchtlinge der «Nakba» («Katastrophe») und ihre Nachkommen leben in der Westbank und im Gaza-Streifen, in den arabischen Staaten des Mittleren Ostens und verstreut in der ganzen Welt. Ihre Zahl wird auf mindestens vier bis fünf Millionen geschätzt.

Die geographische und soziale Fragmentierung des palästinensischen Volkes ist im Wesentlichen eine Folge des Nahostkonflikts. Aber auch wirtschaftliche, soziale, genderspezifische und politische Faktoren haben die gesellschaftliche Entwicklung der Palästinenser geprägt. Welchen Einfluss haben die unterschiedlichen Lebenswelten der Palästinenser auf ihre politischen Vorstellungen? Ist die PLO noch heute die «legitime Vertreterin des palästinensischen Volkes»? Ist eine Islamisierung und/oder Pluralisierung der Gesellschaft zu beobachten? Welche Gründe hat der Aufstieg der Hamas und wie stehen die Chancen für ein Ende der innerpalästinensischen
Auseinandersetzungen?

In unserem englischen Dossier finden Sie die Konferenzbeiträge der eingeladenen Expertinnen und Experten sowie Links zu weiteren Publikationen, Dokumenten und Webseiten.



Öffentliche Abendveranstaltung:

8. März 2010 (20.00– 22.00 Uhr) Podiumsdiskussion

"Zwei Staaten für ein Volk? - Die politische Spaltung in Palästina" (pdf)

(teilweise in englischer Sprache mit Simultanübersetzung, keine Anmeldung erforderlich)
Teilnehmer_innen:

Prof. Dr. Ali Jarbawi
(Minister of Planning, PA-Ramallah)
John Ging (UNRWA Gaza)
Prof. Dr. Helga Baumgarten (Birzeit University, Ramallah) 
Prof. Dr. Nathan Brown (George Washington University, Washington)

Moderation: Barbara Unmüssig