Kurzbiografie Nivedita Prasad

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Dr. Nivedita Prasad ist 1967 in Madras/Indien geboren worden. Sie hat an der Freien Universität Berlin Sozialpädagogik studiert und an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg zum Thema: „Gewalt gegen Migrantinnen und die Gefahr ihrer Instrumentalisierung im Kontext von Migrationsbeschränkung“ promoviert.

Anfang der 90er Jahre war sie maßgeblich daran beteiligt, Women of Color Spaces (Räume für Perspektiven Schwarzer/migrierter Frauen) in Deutschland zu etablieren. Sie hat den ersten und zweiten bundesweiten Kongress für Schwarze Frauen, Migrantinnen, im Exil lebenden und jüdischen Frauen mit organisiert, mit durchgeführt und mit May Ayim dokumentiert.

In letzter Zeit richtete sie ein besonderes Augenmerk auf moderne Sklaverei und Arbeitsausbeutung, mit Fokus auf Frauen in „haushaltsnahen Dienstleistungen“. Sie hat mit ihrer Hartnäckigkeit unter vielem anderem erreicht, dass das Auswärtige Amt strukturelle Veränderungen für in Diplomatenhaushalten ausgebeutete Migrant/innen durchgesetzt hat. Seit 1997 arbeitet sie für Ban Ying, einer Beratungs- und Koordinationsstelle gegen Menschenhandel in Berlin. Hier ist sie für Lobby-, Öffentlichkeits- und Menschenrechtsarbeit zuständig.

Daneben ist sie seit 1994 Dozentin an verschiedenen Universitäten, wo sie Seminare zu menschenrechtsrelevanten Themen wie Rassismus, Marginalisierung und Diskriminierung abhält. Außeruniversitär bietet sie Diversity Trainings und Polizeifortbildungen an. Seit 2010 leitet sie zudem den Masterstudiengang „Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession“ in Berlin.

Für die im November 2011 veröffentlichte erste bundesweite Studie zum Ausmaß von Zwangsverheiratungen in Deutschland, die das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Auftrag gegeben hatte, saß  Dr. Nivedita Prasad im Beirat und gehört zu den Mitgliedern, die sich von der Darstellung der Studie durch Ministerin Schröder distanziert haben.