In ihrer neuen Reihe „Berliner Disput“ lädt die Heinrich-Böll-Stiftung regelmäßig jeweils zwei renommierte Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik oder Kunst dazu ein, eine gesellschaftliche Kontroverse vor großem Publikum zu führen. Ein Abend, zwei Positionen.
Den Auftakt der Reihe machten Harald Welzer und Ralf Fücks zu den Aspekten der Wachstumsfrage. Beide haben in diesem Jahr Bücher vorgelegt, in denen sie sehr unterschiedliche Wege aus der Fortschrittsfalle beschreiben. Während Harald Welzer einen Pfad des 'Degrowth' und des radikalen Postmaterialismus beschreibt, verweist Ralf Fücks auf die soziale und demokratische Notwendigkeit eines ökonomischen Wachstums, das im Einklang mit der Natur steht.
Mit:
Harald Welzer, Direktor von Futurzwei – Stiftung Zukunftsfähigkeit und Professor für Transformationsdesign an der Universität Flensburg
Ralf Fücks, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung
Moderation:
Peter Siller, Leiter der Abteilung Politische Bildung Inland der Heinrich-Böll-Stiftung
Berliner Disput: Braucht Fortschritt Wachstum? - Heinrich-Böll-Stiftung
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Ralf Fücks ist, einer der beiden Vorstände der Heinrich-Böll- Stiftung. 1989/90 wurde er als Co-Vorsitzender in den Bundesvorstand der GRÜNEN gewählt. 1991 kehrte er in die Bremer Politik zurück und wurde Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz sowie zweiter Bürgermeister in der Bremer 'Ampelkoalition'. 1999 wurde er von der Bundesregierung in die „Unabhängige Kommission Zuwanderung“ unter Vorsitz von Prof. Rita Süßmuth berufen, die im Juli 2001 ihre Empfehlungen für eine moderne Einwanderungs- und Integrationspolitik vorgelegt hat. Ralf Fücks publiziert in den großen deutschen Tages- und Wochenzeitungen, in internationalen politischen Zeitschriften sowie im Internet zum Themenkreis Ökologie-Ökonomie, Politische Strategie, Europa und Internationale Politik. 2013 erschien sein Buch „Intelligent Wachsen – Die grüne Revolution“ im Hanser Verlag.
Harald Welzer ist Direktor von Futurzwei – Stiftung Zukunftsfähigkeit und Professor für Transformationsdesign an der Universität Flensburg. Daneben lehrt er an der Universität Sankt Gallen. In den S. Fischer Verlagen sind von ihm u.a. erschienen: „‘Opa war kein Nazi‘. Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis“ (zus. mit S. Moller und K. Tschuggnall, 2002); „Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden“ (2005), „Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird“ (2008); „Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben“ (zus. mit Sönke Neitzel, 2011) und zuletzt: „Selbst denken. Eine Anleitung zum Widerstand“ (2013).
Peter Siller ist Leiter der Inlandsabteilung der Heinrich-Böll-Stiftung. Zuvor unter anderem Scientific Manager des Exzellenzclusters „Formation of Normative Orders“ an der Goethe Universität Frankfurt/M und Mitglied des Planungsstabs im Auswärtigen Amt. Er ist zudem Leitender Redakteur der Zeitschrift „polar“. Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie. Zahlreiche Veröffentlichungen zu politischer Theorie und Praxis.