Düsseldorf: „Für eine Landeshauptstadt nicht zufrieden stellend“

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Angela Hebeler ist Ratsfrau und stellvertretende Vorsitzende des Gleichstellungsausschusses der Landeshauptstadt Düsseldorf, die sich im Ranking um fünf Plätze verschlechtert hat. Hier ihr Kommentar:

"Düsseldorf ist beim 3. Genderranking im Vergleich zu 2010 um 5 Plätze auf Rang 36 abgerutscht – das ist für eine Landeshauptstadt kein zufrieden stellendes Ergebnis. Ein hausgemachter Grund für die Verschlechterung sind Fluktuationen innerhalb der Ratsfraktionen, die im Laufe einer Wahlperiode immer vorkommen können. Die grüne Ratsfraktion allerdings stellt seit dem letzten Wechsel acht Ratsfrauen und sechs Ratsherren. Dank der parteiinternen Quote, die Frauen mindestens die Hälfte der Listenplätze sichert, kann die Parität auch bei personellen Veränderungen zwischen den Wahlen weitgehend gewährleistet werden.

Mit Blick auf die Kommunalwahlen am 25. Mai 2014 müssen sich alle Parteien anstrengen, um die Repräsentanz von Frauen im Düsseldorfer Stadtrat zu erhöhen. Düsseldorf ist eine wachsende Stadt, attraktiv vor allem für Berufsanfänger/innen. Wer aber vertritt die Interessen z.B. junger Familien und Alleinerziehender,  von Existenzgründerinnen oder Wiedereinsteigerinnen? Männer kommen nicht unbedingt auf Ideen, wie die Lebenssituation von Frauen verbessert werden kann. Da CDU und FDP verbindliche parteiinterne Quoten bisher für überflüssig halten, brauchen wir gesetzliche Rahmenbedingungen, die die paritätische Repräsentanz von Frauen im Stadtparlament sicherstellen.

Der Anteil von Frauen in Führungspositionen innerhalb der Verwaltung ließe sich durch eine Vereinbarung erhöhen, die die demografische Entwicklung nutzt, um alle in den nächsten Jahren freiwerdenden Leitungspositionen vorrangig mit Frauen zu besetzen - eine politische Initiative unsererseits, die leider mehrheitlich abgelehnt wurde. Da warten wir gespannt auf die Novelle des Landesgleichstellungsgesetzes. Oder auf den Ausgang der Kommunalwahl. Denn wenn wir Grüne nach dem 25. Mai Verantwortung übernehmen sollten, werden Maßnahmen für mehr Geschlechtergerechtigkeit Teil der Vereinbarung mit welcher politischen Partnerin auch immer sein."