Leyla Yenirce

1994 verließ Leyla Yenirce mit ihren Eltern den türkischen Teil Kurdistans. Aufgewachsen in Oldenburg studiert sie jetzt an der Hamburger Hafencity Universität Kultur der Metropole. Dabei interessiert sie sich für die Stadt als  Ballungsort verschiedener kultureller Alltagspraktiken, sozialer Handlungen und künstlerischer Ausdrucksformen. Aufmerksam auf das Medienvielfalt, anders-Programm machte sie ihre ehemalige Deutschlehrerin, die ihr gezeigt hat, welche Bedeutung die Förderung einzelner Schüler/innen hat.

Während ihres Studiums produzierte sie eine Radiosendung über die Kultur der Metropole und schrieb Rezensionen über Theaterstücke in Hamburg. Hier entwickelte sich ihr besonderes Interesse am Kulturjournalismus als Form einer gesellschaftskritischen Reflexion. Über das Theater sagt sie: „Fragen und Urteile über die Herkunft von Menschen lassen Diskurse entstehen, die nicht um eine gemeinsame europäische Identität kreisen, sondern Einzelne auf ihre Migrationsgeschichte reduzieren. Ich glaube, dass wir den Diskurs verändern sollten. Die Rolle des Theaters sehe ich dabei als Sprachrohr, Aufklärungs- und Bildungsmöglichkeit.“ 

Vor allem der Austausch mit anderen StipendiatInnen des Medienvielfalt, anders-Programms bedeutet für sie eine Plattform, in der wichtige politische und gesellschaftliche  Themen gemeinsam diskutiert werden. Begriffe wie „critical whiteness“oder „people of colour“ begegnete Leyla in den Arbeitsgruppen oder bei Fahrten der Heinrich Böll Stiftung.

Momentan studiert sie am Bryn Mawr College bei Philadelphia und besucht Kurse zu kreativem Schreiben, Theater- und Filmproduktionen sowie politischer Theorie.