Jana Türk, Goethe-Universität Frankfurt

Konflikt und Kooperation – Wie Akteure in ländlichen Alpengemeinden in Bayern und Südtirol sozial-ökologischen Wandel bewältigen

Die geplante Doktorarbeit untersucht durch vergleichende, ethnographische Gemeindestudien in Alpendörfern in Bayern und in Südtirol, welche Muster von Kooperation und Konflikt vor Ort herrschen und welche Rolle sie für die Bewältigung lokaler und regionaler Prozesse sozial-ökologischen Wandels spielen. Ländliche Alpengemeinden sehen sich aktuell mit verschiedenen, eng miteinander verwobenen Wandlungsdynamiken konfrontiert: Dem sozio-ökonomischen Strukturwandel, Prozessen des demographischen Wandels, Veränderungen im Gefolge des Klimawandels sowie „neueren“ Entwicklungen im Sektor Energie. Gleichzeitig sind die Alpen auch ein einzigartiger, über Jahrhunderte entstandener Kulturraum (der aber keineswegs völlig homogen zu denken ist), Alpengemeinden gelten als besonders vulnerabel in Bezug auf die Folgen des Klimawandels und sie spielen auch bei der Realisierung der Energiewende eine besondere Rolle.

Da sozial-ökologische Wandlungsprozesse allgemein nicht allein durch individuelle Verhaltensänderungen bewältigt werden können, ist allein auf diesem Wege keine Transformation hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft zu erreichen. Einsichten, wie Letztere möglich sein könnte, verspricht dagegen eine Analyse von Prozessen kollektiven, also gemeinschaftlichen Handelns bzw. dessen Voraussetzungen. Außerdem gibt es bisher keine Gemeindestudien zu Alpenkommunen im Kontext einer "Großen Transformation“, die detailliert und vergleichend Interaktionsmuster und Handlungsstrategien untersuchen.

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