Niemand flieht ohne Grund - Neues Magazin Böll.Thema zu Flucht und Migration erschienen

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Pressemitteilung

Heute ist in Berlin das neue Magazin der Heinrich-Böll-Stiftung zu Flucht und Migration erschienen. Anlässlich der Veröffentlichung erklärte Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung: "50 Millionen Menschen sind zurzeit weltweit auf der Flucht, so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Auch wenn wir hier in Deutschland eine großartige Welle der Solidarität mit den Flüchtlingen aus den aktuellen Krisenregionen erleben, wächst zugleich die Fremdenfeindlichkeit, geschürt von Rechtspopulisten und Rechtsextremisten.

Deshalb kann nicht häufig genug betont werden: Es existiert ein unveräußerliches Menschenrecht auf Asyl, das in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 verankert ist und somit einen international geltenden Rechtsrahmen schafft."

Die aktuelle Ausgabe von Böll.Thema analysiert in zahlreichen Beiträgen die vielfältigen Fluchtursachen in verschiedenen Regionen der Welt, von Krieg und Vertreibung bis hin zu Klimawandel und verfehlter EU-Agrar- und Fischereipolitik. Das Magazin liefert Hintergrundinformationen zu Fluchtwegen und den Geschäften mit der Flucht sowie Einblicke in Schicksale von Flüchtenden in Europa und anderen Regionen. Außerdem befasst es sich mit den unzulänglichen Antworten europäischer Politik auf die Flüchtlingsproblematik.

"Nicht wir hier in Europa, sondern Jordanien, die Türkei oder der Libanon sind die Länder, die beispielsweise die meisten syrischen Flüchtlinge aufnehmen – im Libanon ist jeder fünfte Einwohner Flüchtling. Als Gegengewicht zu Populisten und Fremdenhassern braucht es zuvörderst eine starke und selbstbewusste Zivilgesellschaft, die praktische Solidarität zeigt. Aber vor allem auch eine Politik, die sich klar an den Grundrechten orientiert und auf eine weitere Aushöhlung des Asylrechts sowie populistische Versuchungen verzichtet", so Unmüßig heute.

Das neue Böll.Thema widmet sich dem Thema Flucht und Migration aus unterschiedlichen Perspektiven: Warum verlassen Menschen ihre Heimat, welche Fluchtwege werden zurückgelegt und unter welchen Bedingungen? Wer profitiert von den Geschäften mit der Flucht? Und welche Antworten hat die Politik?

"Immer wieder sterben Menschen, weil sie gefährliche Routen nach Europa über das Mittelmeer nutzen. Europa aber schottet sich ab, militarisiert seine Grenzen und zieht seine Zäune immer höher. Dafür werden Abermillionen ausgegeben, zugleich werden aber die Seerettungsaktionen zur Eindämmung des Massensterbens im Mittelmeer beendet. Menschenrechte brauchen Staaten, die ihrer Verantwortung gerecht werden. Davon kann fast nirgendwo auf der Welt die Rede sein. Aus all diesen Gründen sollten wir nicht aufhören, über Flüchtlinge zu sprechen und zu schreiben", unterstrich Unmüßig.

 
Böll.Thema 3/2014 – Niemand flieht ohne Grund
Mit Beiträgen von: Heribert Prantl, Charlotte Wiedemann, Christian Jakob, Kathrin Zeiske, Michael Obert, u.a.


Böll.Thema – das politisch-kulturelle Magazin der Heinrich-Böll-Stiftung – erscheint dreimal jährlich. Einzelbestellung oder kostenfreies Abo per Email über thema@boell.de. Kostenfreier Download unter: www.boell.de/thema


Pressekontakt Heinrich-Böll-Stiftung
Michael Alvarez Kalverkamp
Pressesprecher
Tel.: +49-30-285 34 - 202
E-Mail alvarez@boell.de