„Governance des BNE-Transfers“ Empirische Studien zu den Adaptionsformen eines umfassenden Bildungskonzepts auf kommunaler Ebene
Um die Effekte des Politiktransfers unmittelbar bei den Bürgerinnen und Bürgern analysieren zu können, widmet sich dieses Promotionsvorhaben den bislang unerforschten „BNE-Transfer“ auf kommunaler Ebene.
Im Mittelpunkt stehen angesichts der bildungswissenschaftlichen Ausrichtung dieser Promotions-schrift dabei die Adaptionsformen dieses Programms als „Bildungsstrategie“. Insbesondere die Frage, inwieweit sich eine umweltpädagogische Tradition oder eine auch ökonomische und soziale Aspekte integrierende Adaption durchsetzt, ist Gegenstand der Analysen. Aufgrund des Ursprungs von BNE in der Umweltbildung wäre zu erwarten, dass die Projekte vielfach einen stark ökologischen Bezug haben. Hätte sich jedoch mittlerweile das Verständnis von BNE als „umfassende Bildungsstrategie“ durchgesetzt, dürfte ein stärkerer Bezug auf ein umfassenderes Bildungskonzept in den lokalen Projekten zu finden sein.
Hierzu erfolgen anhand von Datenmaterial aus sechs Dekade-Kommunen objektiv-hermeneutische Rekonstruktionen der spezifischen Mechanismen der Handlungskoordination auf kommunaler Ebene. Diese Rekonstruktionen mittels der Objektiven Hermeneutik ermöglicht es, neben der manifes-ten die latente Sinnebene abzubilden. Der Zugang zu dem Interviewmaterial besteht aufgrund der Anbindung dieses Promotionsvorhabens an das BMBF-Forschungsprojekt „Rekonstruktion von Governance-Regimen des BNE-Transfers“.
Ziel der Untersuchung ist es, Aufschluss darüber zu erhalten, welches Verständnis von BNE sich in der Adaption auf kommunaler Ebene durchsetzt und hierbei insbesondere, welche Differenzen zwischen den empirisch vorfindbaren Deutungsmustern auf kommunaler Ebene und einem umfassenden bildungstheoretischen Anspruch einer BNE sich dabei zeigen. Zusammengeführt werden diese Befunde in einer Typologie der Adaptionsformen von BNE auf kommunaler Ebene.