Wie viel Erbe ist gerecht?


Lesedauer: 3 Minuten

Reihe "Berliner Disput"
Presseeinladung

Zeit: Donnerstag, 03. Dezember 2015, 19.00 Uhr - 21.00 Uhr
Ort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, 10117 Berlin   
 
Mit:

  • Julia Friedrichs, Journalistin und Autorin von "Wir Erben. Was Geld mit Menschen macht"
  • Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln

Moderation:

  • Dr. Ursula Weidenfeld, Wirtschaftsjournalistin

 
2,6 Billionen Euro werden voraussichtlich bis 2020 in Deutschland vererbt. Geld, das im wahrsten Sinne des Wortes in der Familie bleibt – und zwar vor allem in den Familien, in denen bereits ein großes Vermögen vorhanden ist. Versteuert, also der Gesellschaft zurück gegeben, wird davon nach geltendem Erbrecht nur ein verschwindend geringer Anteil. Nehmen wir damit billigend in Kauf, dass die oft beklagte soziale Spaltung der Gesellschaft in zukünftigen Generationen weiter zunimmt?
 
"Deutschland wird sich in den kommenden Jahren zur Erbenrepublik wandeln. Und die wird vor allem eines sein – ungerecht.", schreibt Julia Friedrichs, Journalistin und Autorin von "Wir Erben. Was Geld mit Menschen macht", in einem Artikel für das ZEITmagazin (Nr. 11/2015). Sie fordert deshalb eine massive Reform der Erbschaftssteuer.
Friedrichs, geboren 1979, studierte Journalistik in Dortmund. Heute arbeitet sie als freie Autorin von Fernsehreportagen und Magazinbeiträgen, u. a. für die WDR-Redaktionen "die story" und "Aktuelle Dokumentation" sowie für die "Zeit". Ihre Arbeit wurde vielfach mit Preisen geehrt. Julia Friedrichs lebt in Berlin. Sie veröffentlichte die Bestseller "Gestatten: Elite. Auf den Spuren der Mächtigen von morgen" (2008), "Deutschland dritter Klasse. Leben in der Unterschicht" (mit Eva Müller und Boris Baumholt, 2009) und "Ideale. Auf der Suche nach dem, was zählt" (2011). Zuletzt erschien ihr Buch "Wir Erben: Was Geld mit Menschen macht" (2015).
 
"Der Versuch, mit höherer Erbschaftssteuer Staatshaushalte zu sanieren, wird fehlschlagen. Denn die Steuereinnahmen, zum Beispiel aus der Lohnsteuer, werden an anderer Stelle fehlen", resümiert Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, in seiner Kolumne auf Bild Online (15.12.2014). Er lehnt die Erbschaftssteuer grundsätzlich ab.
Hüther, geboren 1962 in Düsseldorf, absolvierte von 1982 bis 1987 sein Studium der Wirtschaftswissenschaften sowie der mittleren und neuen Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Nach Abschluss des Promotionsverfahrens wurde er 1991 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und 1995 Generalsekretär des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Im Jahr 1999 wechselte er als Chefvolkswirt zur DekaBank und wurde dort 2001 zum Bereichsleiter Volkswirtschaft und Kommunikation ernannt. Seit August 2001 ist er Honorarprofessor an der EBS Business School in Oestrich-Winkel. Seit Juli 2004 ist er Direktor und Mitglied des Präsidiums beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln.
 
In der Reihe "Berliner Disput" lädt die Heinrich-Böll-Stiftung jeweils zwei renommierte Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik oder Kunst dazu ein, eine gesellschaftliche Kontroverse vor Publikum zu führen. Ein Abend, zwei Positionen.

Pressekontakt:
Vera Lorenz
Pressesprecherin
E-Mail: lorenz@boell.de
T: (+49) 30-285-34-217

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