Der neue Iran - Blicke auf eine vielfältige und widersprüchliche Gesellschaft


Lesedauer: 2 Minuten

Buchvorstellung und Diskussion:

Der neue Iran
Blicke auf eine vielfältige und widersprüchliche Gesellschaft

Dienstag, 14. März 2017, 19.00 Uhr - 21.00 Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, 10117 Berlin 

Mit:
Charlotte Wiedemann, Journalistin und Autorin, Berlin
Bahman Nirumand, Journalist und Publizist, Berlin
Yalda Zarbakhch, Journalistin, Deutsche Welle, Köln

Nach dem Ende der politischen Isolation tritt Iran heute als Schlüsselakteur im Nahen und Mittleren Osten auf. Mit dem revolutionären Iran von 1979 hat das Land allerdings nur noch wenig gemeinsam. Die Islamische Republik säkularisiert sich immer mehr, und sie hat ihre eigene Moderne hervorgebracht: Fixiert auf militärische Kapazität und technologischen Fortschritt, mit sehr eingeschränkter bürgerlicher Teilhabe. Zugleich ist Iran aber auch weltoffen und pluralistisch, was nicht zuletzt an den Frauen liegt: Ihr Bildungsgrad ist hoch, es studieren mehr Frauen als Männer. Und innerhalb vieler Familien gehen heute die Ansichten über die Bedeutung von Religion weit auseinander.

Mit ihrem aktuellen Buch „Der neue Iran“ begibt sich Charlotte Wiedemann auf eine Spurensuche in diesem oftmals missverstandenen Land. Sie nimmt in den Blick, was in der herkömmlichen politischen Berichterstattung meist fehlt: die gesellschaftliche Wirklichkeit jenseits von Staat und staatsnahem Klerus. Ihr Portrait des modernen Iran erklärt, wie die Ansprüche der Frauen das Land verändert haben und wie subversive Lebenskunst politischer Willkür begegnet. Sie analysiert das Weltbild der Iranerinnen und Iraner, ihre in Jahrhunderten kolonialer Bevormundung entstandenen Ängste, ihren manchmal obsessiven Nationalstolz. In Auseinandersetzung mit historischer und aktueller Persertümelei plädiert sie für eine Selbstanerkennung Irans als Vielvölkerstaat.

Irans Vielfalt entzieht sich schnellen Deutungen. Dies zeigen auch die Debatten im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen. Die übliche Unterscheidung zwischen Konservativen, Moderaten und Reformern reicht nicht aus, um die politischen Aushandlungsprozesse und Dynamiken innerhalb und zwischen diesen Lagern zu erfassen.

Nach Buchvorstellung und Lesung diskutiert Charlotte Wiedemann mit Bahman Nirumand und Yalda Zarbakhch: Wie unterscheiden sich die Perspektiven zweier deutsch-iranischer Generationen und einer Journalistin auf den Iran von heute?
 

Charlotte Wiedemann
"Der neue Iran
Eine Gesellschaft tritt aus dem Schatten"

dtv Sachbuch
Mit farbigem Bildteil
Originalausgabe, 304 Seiten,
ISBN 978-3-423-28124-9
https://www.dtv.de/buch/charlotte-wiedemann-der-neue-iran-28124/


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Pressekontakt Heinrich-Böll-Stiftung:
Michael Alvarez Kalverkamp, Pressesprecher
Tel.: +49-(0)30-285 34-202
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