In Pressemitteilungen nehmen Politiker/innen und Fraktionen inhaltlich Stellung, stoßen Debatten an und mischen sich ein. Die Pressemitteilungen der ersten grünen Bundestagsfraktionen können im AGG von Forscher/innen und Interessierten genutzt werden.
Die Pressemitteilungen
Pressemitteilungen sind eine originäre Quelle zu politischen Positionen. So spiegeln die Pressemitteilungen der Bundestagsfraktion der Grünen von 1983 bis 1990 die inhaltliche Schwerpunktsetzung der ersten beiden grünen Fraktionen wider. Neben tagespolitisch relevanten Themen ziehen sich die Forderungen nach einem Sofortprogramm gegen Arbeitslosigkeit, Sozialabbau und Umweltzerstörung wie ein roter Faden durch die Jahre 1986 bis 1990. In zahlreichen Pressemitteilungen wird darüberhinaus die Aufdeckung der Rüstungsexporte an das Apartheidsregime in Südafrika gefordert, die als U-Boot-Skandal bekannt und später durch einen eigenen Bundestagsuntersuchungsausschuss untersucht wurden. Überliefert sind außerdem Erklärungen gegen weltweite Menschenrechtsverletzungen, AKW-Genehmigungsverfahren, Atommülltransporte, Gefahren der Zwischen- und Endlagerung und natürlich zur Nuklearkatastrophe in Tschernobyl im April 1986.
Die Positionen der Grünen im Bundestag zu den deutsch-deutschen Beziehungen von 1989 bis 1990 mit Wiedervereinigung und gesamtdeutschem Staatsvertrag werden in den Pressemitteilungen ganz deutlich. Diese thematisieren die Arbeitszeitregelung, regionale Wirtschaftsförderung, den ökologischen und sozialen Umbau der ostdeutschen Wirtschaft und üben Kritik an der Art und Weise der vorschnellen Wiedervereinigung der deutsch-deutschen Währungsunion.
Zur Pressestelle der Fraktion
Die Pressesprecher/innen der grünen Bundestagsfraktion werden auf Vorschlag des geschäftsführenden Fraktionsvorstandes von der Fraktionsversammlung gewählt. Sie sind für die Darstellung der politisch-parlamentarischen Arbeit der Fraktion und Fraktionsmitglieder nach außen verantwortlich. Die Pressestelle arbeitet ihnen zu. Sie redigiert die Pressemitteilungen, verbreitet sie in der Öffentlichkeit und führt die Pressekonferenzen und Hintergrundgespräche durch.
Die Verzeichnung der Pressemitteilungen
Der gesamte Bestand der Pressestelle lag in Aktenordnern vor. Er wurde konservatorisch bearbeitet. Die Pressemitteilungen selbst wurden chronologisch abgelegt. Wichtige Mitteilungen und Themen, die mehrfach an die Presse gingen, wurden datiert und zur besseren Recherche mit Personen, Orten und Körperschaften indiziert und verschlagwortet.
Seit März diesen Jahres liegen nun die Pressemitteilungen und die Unterlagen zu den Pressekonferenzen der Bundestagsfraktionen von 1983 bis 1990 verzeichnet vor und mit ihnen kann im Archiv uneingeschränkt gearbeitet werden.