Geoengineering-Technologien nicht einsatzbereit

Factsheet-Serie zum Entwicklungsstatus von Geoengineering-Technologien

Im Kontext des im Oktober 2018 erscheinenden Sonderberichts des Weltklimarats zu 1.5 Grad globaler Erwärmung sowie der geplanten Geoengineering-Freilandexperimente, insbesondere in Nordamerika, bieten die Factsheets aktuelle Hintergrundinformationen und kritische Analysen der vorgeschlagenen Geoengineering-Technologien.

Geoengineering-Technologien zur Manipulation des Klima- und Erdsystems gegen den Klimawandel sind zurzeit entgegen zunehmender Behauptungen nicht einsatzbereit, weisen zahlreiche Unklarheiten über ihre tatsächliche Wirksamkeit auf und müssten für einen relevanten Klima-Effekt großmaßstäblich eingesetzt werden, was gleichermaßen großmaßstäbliche Risiken und Auswirkungen auf Menschen und Ökosysteme mit sich bringen würde.

Das zeigt eine neue Factsheet Serie zum aktuellen Entwicklungsstand von Geoengineering-Technologien auf, die die unterschiedlichen Technologien, ihre Potentiale und Risiken wie auch zentrale Akteure und Interessen genauer analysieren. Die Factsheet-Serie wird vom „Geoenginering-Monitor“ publiziert, einer gemeinsamen, zivilgesellschaftlichen Informationsplattform der ETC Group, Heinrich-Böll-Stiftung und Biofuelwatch.

Laut dem „Geoenginering-Monitor“ sind vor allem bei großmaßstäblichem Einsatz über ganze Erdregionen hinweg mit gleichermaßen großmaßstäblichen ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen zu rechnen. Das betrifft sowohl Technologien in der Atmosphäre (wie etwa reflektierende Partikel in der Stratosphäre), in den Ozeanen (wie großflächige Meeresdüngung) und an Land (wie die kontroverse Technologie BECCS (Bioenergie mit Carbon Capture and Storage).

Die 14 Factsheets in englischer Sprache befassen sich mit den am intensivsten diskutierten Geoengineering-Technologien:

Die sorgfältig recherchierten Factsheets zeigen:

  1. Dass alle Technologien derzeit rein hypothetisch sind – keine ist einsatzbereit und es existieren begründete Zweifel und Unsicherheiten, ob sie jemals funktionieren könnten
  2. Damit sie einen relevanten Klimaeffekt entfalten könnten, müssten Geoengineering-Technologien großmaßstäblich über ganze Erdregionen hinweg eingesetzt werden. Das würde gleichermaßen großmaßstäbliche ökologische, soziale und ökonomische Auswirkungen nach sich ziehen.
  3. Jede Geoengineering-Technologie hat bereits jetzt klar identifizierbare, signifikante Risiken und negative soziale und ökologische Auswirkungen.

Im Kontext des im Oktober 2018 erscheinenden Sonderberichts des Weltklimarats zu 1.5 Grad globaler Erwärmung sowie der geplanten Geoengineering-Freilandexperimente, insbesondere in Nordamerika, bieten die Factsheets aktuelle Hintergrundinformationen und kritische Analysen der vorgeschlagenen Geoengineering-Technologien.

Auf Geoengineering Monitor finden Sie außerdem drei Factsheets zu den geplanten Freilandexperimenten in Tucson, Arizona; Moss Landing, Kalifornien; and in der Arktis.

Alle Factsheets können hier abgerufen werden: http://www.geoengineeringmonitor.org/cat/briefings-and-factsheets/

Geoengineering Monitor ist eine zivilgesellschaftliche Informationsplattform zu Geoengineering. Dort finden Sie weitere Hintergrund- und Informationsmaterialien, kritische Analysen und einen vierteljährlichen Newsletter.

Fach-Kontakt:
Linda Schneider, Referentin Internationale Klimapolitik, T +49-(0)30-285 34 – 313, schneider@boell.de

Pressekontakt
Heinrich-Böll-Stiftung
Michael Alvarez Kalverkamp, Pressesprecher
alvarez@boell.de, +49 (0)30 285 34-202