Afghanistan und die Zusammenarbeit von China und den USA während des Kalten Krieges
Einschlägige diplomatische Archive in China sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Viele chinesische Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass der Einmarsch der sowjetischen Truppen in Afghanistan im Jahr 1979 von der chinesischen Führung als Beweis für die Bedrohung Chinas durch die Sowjetunion angesehen wurde.
1980 sagte Deng Xiaoping in Peking zum damaligen US-Verteidigungsminister Brown: „Das einzig richtige Vorgehen in Afghanistan besteht darin, den Widerstandskräften zu helfen, und dabei sollten wir zusammenarbeiten. (...) Wir müssen Afghanistan in einen Morast verwandeln, in dem sich die Sowjetunion für lange Zeit in einem Guerillakrieg festfährt.“ Brown antwortete: „Das ist auch unsere Absicht, aber wir müssen unsere Absichten vertraulich behandeln.“
Damals war diese Zusammenarbeit zwischen China und den Vereinigten Staaten in der so genannten Afghanistan-Frage Teil von Chinas Strategie der „Vereinigung mit den Vereinigten Staaten als Gegengewicht zur Sowjetunion“ (联美制苏). Auf der Grundlage US-amerikanischer und sowjetischer Dokumente erklärten chinesische Forscher, dass China während des Krieges über Pakistan und die CIA große Mengen an AK-47-Gewehren, Flugabwehrraketen und Raketenwerfern im Wert von schätzungsweise 2 bis 4 Milliarden US-Dollar an die Mudschaheddin lieferte.